Neu entdecktes Mozart-Stück zu hören

Im Tanzmeistersaal in Mozarts Wohnhaus in Salzburg war Freitagvormittag das neu entdeckte Klavierstück von Wolfgang Amadeus Mozart erstmals zu hören. Das „Allegro molto“ in C-Dur dürfte aus der Zeit um 1767 stammen.

Die 160-seitige Handschrift mit den Noten wurde beim Räumen eines Dachbodens in einem Privathaus im Tiroler Lechtal gefunden - als Teil des Notennachlasses eines Tiroler Blaskapellmeisters und Kirchenchorleiters. Hildegard Herrmann-Schneider vom Institut für Tiroler Musikforschung untersuchte dieses Klavierbuch, das mit „Sterzing 1780“ betitelt ist, und fand das bisher unbekannte Stück von Wolfgang Amadeus Mozart. Dazu sind in dem Notenbuch auch noch einige Stücke von Leopold Mozart zu finden.

Das neu entdeckte "Allegro molto" in C-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart

Internationale Stiftung Mozarteum

Das neu entdeckte „Allegro molto“ in C-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart

Erstmals wieder vorgetragen

Freitagvormittag wurde das neu entdeckte Stück, das 84 Takte lange „Allegro molto“ in Salzburg präsentiert. Florian Birsak spielte das Stück auf Mozarts Hammerklavier - hier ist es zu hören:

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Im Köchelverzeichnis kommt das Stück nicht vor, auch gibt es keine Hinweise darauf in den Aufzeichnungen der Familie Mozart. Aber die kompositorische Qualität, das historische Umfeld des Kopisten und vor allem die mit „Del Signore Giovane Wolfgango Mozart“ zugeordnete Urheberschaft in der Abschrift legen Mozart als Schöpfer dieses Werkes „mehr als nahe“.

Gymnasiast schrieb die Noten um 1780 ab

Geschrieben wurden die Noten von Johannes Reiserer aus Sterzing. Er hatte von 1778 bis 1780 das Universitätsgymnasium in Salzburg besucht und war in dieser Zeit auch Kapellknabe. Das Notenbuch muss ein Mitbringsel aus dieser Zeit sein. Der Gymnasiast muss die Noten unter strenger Aufsicht abgeschrieben haben, folgert die Musikwissenschaftlerin. Mittlerweile sind die Noten im Museum Grünes Haus in Reutte (Tirol) untergebracht.

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