Neue Liste mit Defibrillator-Standorten

Wenn bei einem Herzstillstand oder Herzinfarkt ein Defibrillator rasch zur Hand ist, dann steigen die Überlebenschancen stark. Das Rote Kreuz bietet Ersthelfern nun eine Liste mit genauen Standorten von „Defis“, um diese schnell nutzen zu können.

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An einer Puppe wird der Einsatz eines Defibrillators vorgeführt

Zehntausende Österreicher sterben jedes Jahr an plötzlichem Herztod, Herzstillständen bzw. Herzinfarkten. Eine der wirksamsten Waffen im Kampf gegen den Herztod sind Defibrillatoren („Defis“), die das so genannte „Kammerflimmern“ des Herzens beenden und den normalen Herzschlag neu starten können.

Automatik: Kinderleichte Bedienung

Je früher sie eingesetzt werden, umso größer sind die Überlebenschancen. Das Salzburger Rote Kreuz hat nun die Standorte aller Geräte in der Region erfasst und kann im Notfall entscheidene Hinweise geben, wo der nächste „Defi“ rasch besorgt werden kann.

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Display eines „Defi“, das den Ablauf der Hilfe auch jedem Laien genau vorgibt - auch mit sprachlicher Hilfe aus einem Lautsprecher

Erste Hilfe mit einem „Defi“ ist kinderleicht. Das Gerät erklärt alles ganz genau. Er misst nach dem Anbringen der Elektroden am Körper des Kranken sogar selbst, ob er eingesetzt werden muss oder nicht.

80 Prozent erfolgreich

Ist bei einem Herzanfall schon in den ersten Minuten ein Helfer mit so einem „Defi“ zur Stelle, steigen die Überlebenschancen für den Patienten gewaltig, sagt Landesrettungskommandant Anton Holzer: „Pro Jahr werden im Bundesland zehn bis 15 Mal solche Geräte rechtzeitig zur Anwendung gebracht. Bei etwa 80 Prozent dieser Fälle kann das Leben gerettet werden. Die Prognosen dieser Patienten sind auch wesentlich besser.“

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Digitale Landkarte mit „Defi“-Standorten in Stadt und Land Salzburg

240 „Defis“ im ganzen Land

In der Salzburger Rot-Kreuz-Leitstelle sind inzwischen die genauen Standorte von 240 „Defis“ im gesamten Bundesland erfasst und grün markiert, erklärt Martin Simhofer:

„Wenn es um die Gegend des Mirabellplatzes geht, dann wissen wir, dass bei der Wirtschaftskammer ein Gerät vorhanden ist. Wir sehen das auf der digitalen Karte und können es Helfern am Telefon gezielt sagen. Dort kann man sich den Defi ausborgen oder jemanden schicken, der ihn holt.“

Fast überall, wo viele Menschen sind

Allein in Salzburg-Taxham im Europark sind für Notfälle drei „Defis“ stationiert. Das System sei aber noch ausbaufähig, betonen die Fachleute. Rettungskommandant Holzer sagt, gerade dort, wo viele Menschen arbeiten oder sonstige Dinge tun, seien oft schon „Defis“ stationiert. Auch im ORF Landesstudio Salzburg ist beispielsweise ein „Defi“ für Notfälle bei Mitarbeitern, Besuchern und für die Bevölkerung im Stadtteil Nonntal vorhanden.

Todesursache Nummer eins bekämpfen

Mit weiteren „Defis“ und dem genauen Wissen, wo sie zu finden sind, könnte dann der Herzanfall als Todesursache Nummer eins vielleicht etwas an Schrecken verlieren.