Marionettentheater: Gretl Aicher verstorben

Völlig unerwartet ist Mittwochfrüh die Prinzipalin des Salzburger Marionettentheaters verstorben. Gretl Aicher stand im 84. Lebensjahr. Sie hatte und hat international viele Bewunderer und Fans.

Seit 1977 hat Aicher das auch international sehr bekannte Puppentheater in der Salzburger Schwarzstraße geleitet. Es war 1913 von ihrem Großvater Anton Aicher gegründet worden.

Gretl Aicher Salzburger Marionettentheater

Salzburger Marionettentheater / marionetten.at

Gretl Aicher (vorne rechts) mit ihrem Team

Unter Gretl Aichers Leitung hat sich das traditionsbewusste und kleine Privattheater für neue Formen der Aufführungen geöffnet. In den letzten Wochen hat Aicher mit großer Energie die Enstehung von Wagners „Ring des Nibelungen“ begleitet.

Marionettentheater Richard Wagner Ring der Nibelungen Oper Marionetten

ORF

Proben für die neue Richard-Wagner-Produktion mit Schauspielern und Puppen

Im Marionettentheater nun erstmals Wagner - noch dazu in dieser Kombination - zu spielen, das hat Gretl Aicher als großen Reiz und neue Herausforderung betrachtet.

„Die Marionette verwandelt dich selbst“

In der englischsprachigen Ausgabe von Wikipedia wird Aicher so zitiert: „Die Faszination eines Lebens mit Marionetten sind das Glücksgefühl bei Aufführungen und der Reiz, ein `Instrument` wie eine Puppe bis hin zur Virtuosität zu spielen. Man verwandelt sich dabei selbst. Es ist ein Prozess des Mitfühlens von Geist und Seele, das Gefühl, diese geliebten Wesen mit Musik und Bewegung zum Leben zu erwecken. Die Marionette macht Träume wahr mit ihren Möglichkeiten und Effekten. Das sind Dinge, die auf einer Bühne mit menschlichen Schauspielern so nicht möglich sind.“

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