Razzien gegen illegale Glücksspielautomaten

In Pinzgauer Lokalen sollen künftig keine Glücksspielautomaten mehr stehen. Dieses Ziel hat sich die Bezirkshauptmannschaft (BH) Zell am See gesetzt. Bei einer ersten großen Razzia beschlagnahmten Polizei, Finanzbehörden und BH insgesamt 41 Automaten.

Glücksspielautomaten

APA/Ernst Weiss

In 14 Lokalen fündig geworden

Von Mittersill bis Taxenbach, von Saalfelden bis Zell am See: In weiten Teilen des Pinzgaues waren in den letzten drei Tagen 30 Mann von Finanzamt, Polizei und Bezirkshauptmannschaft unterwegs. Sie suchten in Wettlokalen, Tankstellen und Cafes nach Glücksspielautomaten - und wurden in 14 Lokalen auch fündig.

„Wir geben jetzt keine Ruhe“

Insgesamt 41 Automaten wurden beschlagnahmt, sagt Martin Reichholf, Strafamtsleiter der Bezirkshauptmannschaft Zell am See: „Das waren hauptsächlich die üblichen Walzenautomaten - auch bekannt als ‚einarmige Banditen‘.“

Die beschlagnahmten Automaten bleiben bis zum Abschluss des Verfahrens in etwa einem Jahr an Ort und Stelle in den Lokalen stehen, ergänzt Reichholf: „Das hat den Vorteil, dass keine neuen Automaten aufgestellt werden können, ohne einen Bruch der Siegel zu begehen. Wenn jemand behördliche Siegel bricht, dann wäre das strafrechtlich relevant. Wir geben jetzt so lange keine Ruhe, bis dieses Problem erledigt ist. Unser Ziel ist, den Pinzgau frei von Glücksspielautomaten zu bekommen.“

Verbot selten umgesetzt

Glücksspielautomaten sind zwar im gesamten Bundesland Salzburg verboten. Allerdings wird dieses Verbot nur selten durchgesetzt. Dabei sind die Strafen durchaus saftig: Neben einer Verwaltungsstrafe bis zu 22.000 Euro erwartet Lokalbetreiber jeweils auch ein Finanzstrafverfahren. Zudem werden die Automaten vernichtet.

Diese Strafen sollen nun noch verschärft werden. Angesichts des Leids vieler Spielsüchtiger völlig zu Recht, findet Reichholf: „Es gibt einige tragische Fälle, die sogar zum Suizid geführt haben. Und das ist für uns einfach nicht akzeptabel.“