Zwei Arbeiter in Vorheizofen verbrannt

Bei einem Arbeitsunfall sind Donnerstagnachmittag in der Salzburger Aluminium AG (SAG) in Lend (Pinzgau) zwei Arbeiter ums Leben gekommen. Sie sollen in einem Vorheizofen eingeschlossen worden und dort verbrannt sein.

SAG Lend Unfall

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Die SAG in Lend.

Ein Arbeiter verständigte um 13.39 Uhr die Einsatzkräfte: Zwei Kollegen seien unauffindbar, sie könnten in einem Vorheizofen eingeschlossen sein. Bei diesem Ofen wird festes Metall bei einer Temperatur von bis zu 450 Grad geschmolzen bzw. vorgewärmt. Der Ofen dient zum Vorwärmen des Schmelzgutes und müsse laufend gereinigt werden, so die Polizei am Donnerstag.

Die zwei Mitarbeiter sollen am Donnerstag aber mit Reparaturarbeiten an dem Ofen beauftragt gewesen sein und hatten laut ersten Angaben auch seit der Früh an dem Ofen gearbeitet. Die Schiebetür des Ofens soll sich dann verschlossen haben - warum ist noch nicht bekannt. Die Arbeiter konnten jedenfalls nicht mehr aus dem Vorwärmofen heraus. Sie dürften bei lebendigem Leib verbrannt sein. Die sterblichen Überreste wurden erst Stunden später durch Zufall von Kollegen entdeckt.

Bei den beiden Opfern handelt es sich um einen langjährigen Mitarbeiter und einen Leiharbeiter. Sie stammen laut Polizei aus dem Lungau und aus dem Pongau und sind 49 bzw. 56 Jahre alt.

SAG Lend tödlicher Arbeitsunfall

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Schwierige Ermittlungen vor Ort

Wie es zu dem tragischen Vorfall kommen konnte, gibt der Polizei nach wie vor Rätsel auf. Die Ermittlungen gestalten sich dementsprechende schwierig. Alle Mitarbeiter im Werk werden nun befragt, die Spurensicherung ist vor Ort und auch ein technischer Sachverständiger könnte noch angefordert werden. Landeskriminalamt, Arbeitsinspektorat und Betriebsleitung sind eingeschaltet.

„Man wird sehen, was die Einvernahmen bringen. Derzeit ist noch nichts näheres bekannt. Die Staatsanwaltschaft wird sicherlich kontaktiert und von ihr ein Sachverständiger beauftragt. Hoffentlich lässt sich dann etwas Licht in die Sache bringen“, sagt Polizeisprecher Michael Rausch.

Fünf Kriseninterventionsteams im Einsatz

Für die schwer geschockten Mitarbeiter der SAG wird seelische Betreuung durch die Kriseninterventionsteams des Roten Kreuzes angeboten. Fünf solcher Teams sind derzeit vor Ort und betreuen die Angehörigen der Opfer und die Mitarbeiter. Zurzeit wird im Aluminiumwerk sogar noch gearbeitet, weil eine Charge in Arbeit ist, die noch fertiggestellt werden muss. Erst danach soll das Werk vorerst einmal abgedreht werden. Die Betroffenheit in Lend ist natürlich groß.