Frauen: Babypause als Pensionskiller

Ein Viertel der Pensionistinnen lebt an der Armutsgrenze. Ein Grund: Frauen verdienen gerade nach Babypausen nie wieder so gut wie zuvor. Das zeigt die Salzburger Arbeiterkammer in ihrer aktuellen Frauenstudie zum heutigen Weltfrauentag.

Mutter mit Kind

APA/DPA/Daniel Karmann

Droht Müttern im Alter Armut?

Durch Teilzeitjobs und schlechtere Bezahlung bekommen Frauen oft keine ausreichenden Pensionsversicherungsbeträge zusammen, und dann können viele im Alter von ihrer Pension kaum leben. Frauen verdienen in Salzburg im Schnitt um ein Drittel weniger als Männer. Und diese Schere schließe sich nur äußerst langsam, heißt es bei der Arbeiterkammer.

Pensionen nicht existenzsichernd

Das geringere Einkommen im Beruf habe auch im Alter massive Auswirkungen, sagt Gabriele Proschofski, Frauensekretärin des ÖGB: „In den letzten Jahrzehnten haben Frauen mehr selbst in der Berufswelt gearbeitet und erreichen eigene Pensionen. Das heißt noch lange nicht, dass diese Pensionen existenzsichernd sind. 26 Prozent der Frauen leben an der Armutsgrenze.“

Grund für den großen Einkommensunterschied ist oft die Babypause. Nach Ende der Karenz können viele Frauen nur noch Teilzeit arbeiten. Schließlich wollen sie Familie und Beruf unter einen Hut bekommen. Und damit stagnieren ihre Einkommen - ganz im Gegensatz zu jenen von Männern.

Arbeiterinnen: Höchste Einkommen bis 29

Männer verdienten in der Regel immer mehr, je älter sie werden, sagt AK-Frauenreferentin Stephanie Posch: „Der Einkommensknick kommt häufig mit dem ersten Kind. Besonders Arbeiterinnen erreichen nie wieder dieses Einkommen, das sie zwischen 24 und 29 erreicht haben. Bei den Angestellten ist es nicht ganz so krass, aber der Knick geht auch nach unten.“

„Bei Pensionen kommt große Keule“

Um diese Ungerechtigkeit zu beseitigen, müssten dringend bessere Kinderbetreuungseinrichtungen her, fordert AK-Präsident Siegfried Pichler. Denn nur so könnten Frauen mit Kindern wieder voll arbeiten gehen und voll verdienen: „Je länger man vom Arbeitsmarkt fern ist, umso schwieriger wird der Wiedereinstieg und umso weniger verdient man. Und bei den Pensionen kommt dann ohnehin die große Keule.“ Denn dann erhielten Frauen wenig oder fast nichts.

Zudem würden Erfahrungen aus Skandinavien und Frankreich deutlich zeigen, dass sich viele Paare erst dann für Kinder entschieden, wenn in einer Gesellschaft gute Kinderbetreuung angeboten werde, ergänzt der AK-Präsident.

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