Ein Toter bei Lawinenabgang

In Obertauern (Pongau/Lungau) ist Mittwochvormittag eine Lawine im Skigebiet Seekarspitz abgegangen. Dabei wurde ein Einheimischer verschüttet, der noch an der Unfallstelle verstarb.

Lawine Lawinentoter Obertauern Lawinenunglück

ORF

Blauer Punkt: Mutmaßlicher Auslösebereich. Roter Punkt: Fundstelle des Opfers.

Das Unglück geschah neben einer Piste beim 2.350 Meter hohen Seekarspitz, wo es zum Teil relativ steile Passagen gibt. Der Unfall selbst geschah im freien Gelände, das allerdings von vielen Benutzern der gesicherten Piste im Nahbereich auch befahren wird.

In der Nacht auf Donnerstag fiel in der Region relativ viel Neuschnee, der nun kontrolliert werden musste.

Der 43-jährige Mitarbeiter der Bergbahnen von Obertauern war Spezialist für die Sicherheit im Skigebiet. Mit einem Kollegen befand er sich mit Ski auf einer Kontrollfahrt, als das Unglück geschah. Die beiden sollten herausfinden, ob diese Gegend des Skigebietes für den Tagesbetrieb freigegeben werden kann.

Arbeitsteam ohne Lawinen-Airbag-Rucksäcke

Sogar ein Schneeprofil soll von den beiden Lawinenexperten angefertigt worden sein, dabei dürfte der 43-Jährige das tödliche Schneebrett selbst ausgelöst haben. Er wurde mitgerissen und verschüttet. Nach ersten Informationen hatte das Arbeitsteam keine Lawinen-Airbag-Rucksäcke getragen, die in solchen Fällen laut Experten die Überlebenschance wesentlich erhöhen könnten. Warum das so war, soll noch geklärt werden. Betont wurde Mittwoch in Obertauern, dass die Bergbahnen solche Rucksäcke ihren Mitarbeitern sehr wohl zur Verfügung stellen würden.

Die Alpinpolizei ermittelt nun genaue Ursachen des Unfalles und erstattet Anzeige bei der Staatsanwaltschaft, wie es bei allen tödlichen Unfällen im Gebirge laut Gesetz vorgeschrieben ist.

Keine Überlebenschancen

Unter dem nassen und schweren Schnee hatte der Verunglückte offenbar keine Überlebenschanchen. Obwohl seine Kollegen und die Bergretter sofort mit Skidoos und Pistenraupen anrückten, konnten sie ihn nach 20 Minuten nur noch tot bergen.

Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Der 43-Jährige war ein Mitglied der örtlichen Lawinenwarnkommision und hinterlässt zwei kleine Kinder.

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Übersicht mit Fundstelle des Toten