Hohe Spritpreise steigen weiter

Kaum etwas regt die Menschen seit Wochen und Monaten so auf, wie der Preis für Benzin und Diesel. Bis zu 1,60 Euro und mehr sind derzeit an den Tankstellen zu bezahlen, ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht.

Spritpreise Tanken Treibstoff Diesel Benzin

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Das tägliche Schockerlebnis beim Vorbeifahren an einer Tankstelle

Der Unmut der Autofahrer beginnt sich immer stärker zu entladen. Es wird zurückhaltender getankt. Autofahrten werden reduziert und Fahrgemeinschaften gebildet. FPÖ und BZÖ verlangten Montag eine amtliche Preiskontrolle und eine Senkung der Mineralölsteuer.

Die Treibstoffpreise haben es in sich: 1,63 Euro für Super Plus, Diesel ist kaum billiger. Verlangt werden diese Preise inzwischen nicht nur an den Autobahntankestellen. Die Kunden stöhnen. Und der Mineralölhandel gibt keine Entwarnung. Niemand könne vorhersagen, wie sich die Treibstoffpreise weiter entwickeln.

Händler wären auch froh über günstigere Preise

Die Kurse an den internationalen Mineralölbörsen seien hoch, der Dollar stark und die Steuerbelastung hoch, sagt Erich Hettegger, Branchen-Obmann des Energiehandels: „Der Handel kann nichts dafür. Wir sind selbst daran interessiert, wenn die Preise niedriger wären. Leider sind auch uns die Hände gebunden, weil sich auch unsere Einkaufspreise praktisch täglich erhöhen.“

Autofahrer tanken an Autobahntankstelle.

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Fast schon so hohe Preise wie in Deutschland

Die Treibstoffpreise ändern sich dabei ständig - auch bei so genannten Billigtankstellen. Mancherorts bei Tankstellenbetreibern gibt es offenbar auch große Nervosität. Bei einer Jet-Tankstelle in der Stadt Salzburg wurde dem ORF die Drehgenehmigung verweigert. Das TV-Team durfte auch keine Kunden befragen.

Die Autofahrer sind sehr verärgert, stellt man auch beim ÖAMTC fest. Vor allem der hohe Steueranteil am Spritpreis sei daran schuld.

ÖAMTC-Spritportale für Preisvergleich boomen

Rund jeder zweite Euro, der an den Zapfsäulen ausgegeben wird, fließt in Österreich an den Fiskus, kritisiert Aloisia Gurtner vom ÖAMTC: „Wir haben sehr viele Rückmeldungen unserer Mitglieder. Die Leute nutzen unsere Preisportale im Internet sehr intensiv, wo man sich die günstigsten Preise recherchieren kann. Die Leute fahren auch bewusster und vorausschauender. Man kann sich ja mit der richtigen Fahrweise eine Menge Sprit sparen.“

Tanken an der Tankstelle

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Immer mehr Geld fließt in die Tanks

Dass die Spritpreise in Salzburg im Vergleich zum benachbarten Deutschland immer noch ein bisschen günstiger sind, ist für Einheimische kein Trost.

Nur für Grenzgänger, wie Michael Lorum aus Traunstein schildert: "Es hat jetzt in Österreich auch schon so angezogen. Man muss einfach weniger fahren oder auf die öffentlichen Verkehrsmittel ausweichen.

In Italien noch viel höhere Preise

Es gibt allerdings auch Menschen, die lässt der hohe Spritpreis ziemlich kalt - wie einen Kaufmann aus Salzburg, der einen Firmenwagen fährt: „Dadurch dass es nicht mein Auto ist, betrifft mich das nicht so. Ich selbst habe gar kein Auto.“

Und wer keinen Sponsor hat für seinen Tankinhalt, den mag ein Blick zu unserem südlichen Nachbarn aufbauen. In Italien zapft der finanzschwache Staat die Autofahrer noch viel stärker an. 1,80 Euro und mehr sind zwischen Brenner und Sizilien inzwischen der Alltag.