Mehr Bildungschancen für Oberpinzgauer

Im Oberpinzgau gibt es zu wenig Bildungsmöglichkeiten. 44 Prozent aller jüngeren Einwohner haben eine Lehre absolviert, elf Prozent haben lediglich Hauptschulabschlüsse. Durch ein EU-Projekt sollen Schulabbrecher künftig auch den Abschluss machen können.

Mathematik

FOTOLIA/ G. Poznyakov

Wer die Berufsreifeprüfung absolvieren will, muss sich auch intensiver mit Mathematik beschäftigen.

Auch mehr Möglichkeiten zur Absolvierung der Berufsreifeprüfung soll es im Oberpinzgau künftig geben. Pinzgauer haben den vergleichsweise niedrigsten Bildungsabschluss im Land Salzburg. Viele Bewohner der Region haben sogar die Schule abgebrochen.

Bisher nur in Saalfelden - zu weit

Für diese soll künftig in Mittersill eine neue Ausbildung angeboten werden, sagt Silke Voithofer, Leiterin des Projekts „Lernende Region Oberpinzgau“: „Im ersten Schritt soll man den Abschluss der Hauptschule nachholen können. Bisher geht das im Bezirk nur in Saalfelden, das ist vom Oberpinzgau aber zu weit entfernt. 40 bis 50 Prozent der Teilnehmer in Saalfelden sind Oberpinzgauer.“

Ab Herbst 2012 soll in Mittersill auch die Berufsreifeprüfung angeboten werden. Junge Leute können dann eine Lehre und die Matura gleichzeitig absolvieren und danach auch weiterstudieren. Der Politologe Armin Mühlböck hat die Bildungspolitik im Oberpinzgau jahrelang beobachtet. Er sagt, die Berufsmatura sei ein wichtiger Schritt.

Kampf gegen Landflucht & Abwanderung

Aber auch der Arbeitsmarkt im Oberpinzgau müsse sich auf künftige Maturanten besser einstellen: „Ohne die Wirtschaft in den Gemeinden wird das Programm nicht greifen können. Wenn Höherqualifizierte in der Region einen Job finden, dann wird die Abwanderung gebremst und das Niveau der Qualifikationen insgesamt gehoben. Die Abwanderung werden wir generell ohnehin nicht ganz verhindern können.“

Die Kurse zur Berufsreifeprüfung und der Hauptschulkurs beginnen ab kommendem Herbst in Mittersill.