Eis schmilzt rasch: Seen lebensgefährlich

Durch die höheren Temperaturen, Wind und feuchten Schnee schmilzt auch dickes Eis auf den Seen rasch. Deshalb begibt man sich beim Betreten in Lebensgefahr. Die Weiher in der Stadt Salzburg sind bereits gesperrt.

Derzeit sei die Eisdecke auf den Seen im Flachgau zwar noch relativ dick, Eislaufen am Wallersee könne man aber grundsätzlich nur auf eigene Gefahr, warnt die Seekirchner Bürgermeisterin Monika Schwaiger (ÖVP): „Man darf eines nicht vergessen: Der Wallersee hat eine Fläche von sechs Quadratkilometern. Es gibt viele sportliche Leute, die ziemlich weit über den See laufen. Und man kann nie sagen, wie die Eisstärke in bestimmten Bereichen ist. Man muss mit allergrößter Vorsicht machen und macht das auf eigene Gefahr.“ Diese Regelung gilt auch auf den übrigen Seen im Flachgau, betonen auch andere Gemeindeämter.

Zugefrorener Wallersee

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Zugefrorener Wallersee am Donnerstag

Warum die Situation nach so langer Kälte in so kurzer Zeit wieder gefährlich ist, wird erst auf den zweiten Blick klar. Schuld ist weniger das Eis als der Schnee. Er macht die gefährlichen Stellen mit sehr dünnem Eis unsichtbar: „Wir raten, nicht aufs Eis zu gehen, weil das Risiko einzubrechen, sehr groß ist“, sagt Matthias Mösl von der Wasserrettung Seekirchen.

Tückische Löcher im dicken Eis

In der Stadt Salzburg wurden der Salzachsee und der Leopoldskroner Weiher vom Magistrat bereits wieder gesperrt. Die Gefahr sei zu groß, betont Stadtgartenamtsdirektor Wolfgang Saiko: „Das Risiko liegt bei Tod, Wachkoma, Erfrierungen. Das zweite ist: Es wird dann sicher einen Retter geben, einen Eistaucher, den man unnötig in Lebensgefahr bringt. Denn Eistauchen ist eine sehr gefährliche Angelegenheit - und Bergungstauchen umso mehr.“

Loch im Eis auf einem See

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Loch im Eis

Denn auch wenn weite Teile des Eises noch dick sind, gibt es doch tückische dünne Stellen, die kaum zu erkennen sind: „Das sind klassische Eispolypen. Wenn das Eis wächst, dehnt es sich aus. Über Risse, die quer über den ganzen Teich gehen, entspannt sich das. So lange die Temperaturen minus zehn oder 15 Grad haben, frieren diese Risse sofort zu“, sagt Christian Roider vom Stadtgartenamt. Bei Plusgraden ist das aber nicht der Fall - es entstehen Löcher im Eis.

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