Gefrorene Tanks - viele Probleme für Dieselfahrer

Der Frost beschert Autowerkstätten Hochbetrieb. Immer wieder friert Diesel im Tank ein bzw. flockt Paraffin aus. Und Pannenhelfer eilen von Einsatz zu Einsatz. Autofahrer brauchen neue Batterien und Elektroteile.

Jeden Tag teilen bundesweit Zehntausende Autofahrer in diesen Tagen und Nächten das gleiche Schicksal: Nichts geht mehr, das Auto springt nicht an. Werkstätten würden gestürmt, sagte Arthur Bruckner von der gleichnamigen Werkstatt in Salzburg: „Durch die Kälte haben viele Werkstätten sicher um 20 bis 30 Prozent mehr Arbeit.“

Paraffin flockt aus

Besonders oft beobachten Mechaniker, dass der Dieseltreibstoff „gefriert“, wie es im Volksmund heißt. Physikalisch betrachtet bilden sich durch große Kälte feste Paraffinflocken, die das Treibstoffsystem verstopfen. Das sollte laut technischen Standards und Normen aber nur bei Temperaturen von unter minus 20 Grad geschehen.

Tankstellen mit falschem Sommerdiesel?

Aber vielleicht hielten sich manche Tankstellen nicht an die Regeln bei der Treibstoffqualität im Winter, fragte sich Herbert Neuhauser, Innungsmeister der Kfz-Techniker: „Ich glaube, dass manche Tankstellen derzeit keinen Winterdiesel verkaufen, obwohl sie ihn haben sollten zu dieser Jahreszeit. Wir haben minus 17 Grad, und der Diesel friert ab. Kunden erzählen uns, dass sie vor kurzem getankt hätten und keinen Sommerdiesel im Tank hätten. Dennoch frieren die Autos bei weniger als 20 Grad unter null ab.“

Tankstellen-Sprecher reagiert

Thomas Viehauser ist Obmann der Sparte Tankstellen bei der Wirtschaftskammer. Er betont, es könne vielerlei Ursachen für die Probleme geben, auch durch andere Substanzen und Schmutz verstopfte Dieselfilter in den Motoren: „Ab 1. Oktober führen normalerweise alle Tankstellen den Winterdiesel. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass die großen Ölkonzerne riskieren würden, im Winter noch Sommerdiesel zu verkaufen.“

Autofahrerclubs im Dauerbetrieb

Hochsaison haben nun ARBÖ und ÖAMTC. Die Pannenfahrer eilen von einem Einsatz zum nächsten. Im Jänner registrierte der ÖAMTC in Salzburg jeden Tag rund 450 Hilfeleistungen. Im sehr kalten Februar waren es bisher 870 Einsätze pro Tag, also fast doppelt so viele. Spitzenreiter war der Samstag, da zählten die Helfer des ÖAMTC fast 1.300 Fahrten allein in Salzburg.