Immer mehr Bauern züchten Schafe und Ziegen

Seit einigen Jahren steigt die Zahl der Salzburger Bauernhöfe, die auch Schafe und Ziegen halten. Die heimische Schafzucht könne noch um gut ein Drittel ausgeweitet werden - der europaweite Bedarf steigt nämlich.

2.400 Salzburger Bauern halten derzeit Schafe und Ziegen. Auf der Versammlung der Flachgauer Schaf- und Ziegenbauern am Samstag diskutierten die Bauern vor allem auch darüber, wie man die heimische Schafzucht noch ausweiten könne.

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Gerald Lehner

„Schafhaltung Großteils aus Liebhaberei“

Katzmoosbauer Markus Kreuzberger aus Elixhausen (Flachgau) fing vor sechs Jahren mit der Schafzucht an. Mittlerweile leben auf seinem Hof 30 Mutterschafe, darunter seltene Bergschafte, und dutzende Lämmer. Er schildert: „Die Schafhaltung im Flachgau wird immer mehr - aber Großteils aus Liebhaberei, weniger aus wirtschaftlichen Gründen. Die Wirtschaftlichkeit wäre ohne EU-Subventionen nicht möglich.“

Der neue Boom in der Schafzucht hat auch internationale Ursachen. Einerseits brachten Migratnen aus Ländern mit muslimischer Tradition ihre Essgewohnheiten mit und machten sie bei uns heimisch. Andererseits reduzierte Neuseeland, die Schafzuchtnation Nummer eins, seine Fleischexporte massiv.

Österreich muss 30 Prozent des Fleisches importieren

Die österreichische Fleischproduktion könne diese Angebotslücke momentan gar nicht füllen. Matthias Pleschberger vom Landesverband Schafe und Ziegen erklärt: „Nur 70 Prozent des Fleisches, das wir brauchen, kann von heimischen Fleisch gedeckt werden, das heißt, wir sind auf Importe angewiesen.“

Die meisten Bauern würden aber nicht wegen des wirtschaftlichen Aspektes auf die Schaf- und Ziegenzucht umsteigen, sondern eher aus Liebhaberei und um mit einem zweiten oder dritten Erwerbszweig unabhängiger und flexibler zu werden. Die Möglichkeiten für Schafhalter in Salzburg waren noch nie besser, denn auch die Preise für Schafmilch und Schafwolle sind im Steigen.