Herzinfarkt häufigste Todesursache auf Pisten

In der heurigen Wintersaison sind bereits zwei Skifahrer auf Salzburgs Pisten an einem Herzinfarkt gestorben - er ist die Todesursache Nummer eins im Wintersport. Vor allem wer den Rest des Jahres keinen oder kaum Sport betreibt, ist gefährdet.

Skifahren ist an und für sich eine gesunde Sportart, weil hier Ausdauer, Kraft und Koordination in der freien Natur trainiert werden. Dennoch könne Skifahren dem Herzen schaden - und dafür müsse man sich gar nicht auf steile Abfahrten wagen, weiß Sportmedizin-Primar Josef Niebauer vom Salzburger Landeskrankenhaus.

Skifahrer auf der Piste

ORF

Untrainierte Skifahrer sind gefährdet

„Je frischer der Schnee, je unpräparierter die Pisten, desto mehr Schwünge müssen sie machen, desto enger müssen sie schwingen“, sagte Niebauer. „Das treibt natürlich den Blutdruck und die Herzfrequenz in die Höhe, man schwitzt ordentlich. Da kann es natürlich passieren, dass alles zusammen zu einem Herzinfarkt führt.“

Herzinfarkte meist am ersten Tag des Skiurlaubs

Gefährdet seien vor allem jene Wintersportler, die sich ohne gezieltes Training auf die Piste wagen. Für ihren Körper bedeutet Skifahren eine plötzliche, besondere Belastung.

„Es trifft vor allem diejenigen, die sich unvorbereitet diesem neuen Abenteuer stellen - Anreise, Stress, vielleicht übermüdet“, weiß der Mediziner. „Dann ist man den Tag unterwegs, hat vielleicht nichts gegessen und getrunken. Man weiß, dass die meisten Herzinfarkte am ersten oder vielleicht noch am zweiten Tag passieren - also gerade am Anfang der Belastung. Wer aber regelmäßig trainiert, der auf Sport vorbereitet ist, ist davor im Wesentlichen geschützt.“

Fitnesscheck beim Arzt für Risikogruppen

Doch der Kardiologe und Sportmediziner Niebauer will niemanden vom Skifahren abhalten. Allerdings sollten Risikogruppen wie Raucher oder Menschen mit hohem Blutdruck Vorsorge treffen.

„Lasst euch vorher untersuchen. Geht, bevor ihr in die Wintersaison hineingeht, zum Hausarzt und lasst ein Belastungs- und Ruhe-EKG machen und anschauen, ob man gesund ist oder nicht, ob die Medikation und der Blutdruck gut eingestellt ist“, sagte Niebauer. „Dadurch kann ich mein Risiko auf der Piste minimieren.“

Link:

Zwei Skifahrer kollabierten auf Pisten - tot (salzburg.ORF.at, 16.1.2012)