„Geld aus Pensionskassen für Wohnbau“

Geld aus Pensions- und Mitarbeiterkassen soll in die Wohnbauförderung fließen. Das sei derzeit eine bessere Geldanlage als Aktien oder Anleihen, sagt Christian Struber, Geschäftsführer der Salzburg Wohnbau. Wohnbau-Landesrat Walter Blachfellner (SPÖ) winkt ab.

In Österreich wurden im Vorjahr rund 7.000 Wohnungen zu wenig gebaut. Durch die Zunahme der Ein-Personen-Haushalte wird der Bedarf an Wohnungen weiter steigen und damit auch der Bedarf an Finanzierung für den Wohnbau. Gleichzeitig legen Pensions- oder Mitarbeiterkassen Millionen Euro in Aktien und Anleihen an - derzeit mit Verlusten statt Erträgen.

Drei Prozent Zinsen statt fünf Prozent Verlusten

Deshalb macht der Geschäftsführer der gemeinnützigen Salzburg Wohnbau, Christian Struber, seinen Vorschlag: „Konkret könnte das so ausschauen, dass Pensionskassen oder Mitarbeiter-Vorsorgekassen einen Teil ihres Vermögens - zum Beispiel ein Drittel des Geldes - dem geförderten Wohnbau über die Wohnbaubanken zur Verfügung stellen, zu den Konditionen, die im geförderten Wohnbau möglich sind.“

Zur Zeit bedeute das mehr als drei Prozent Zinsen anstelle von minus fünf Prozent Verlusten für die Pensionskassen, ergänzt Struber.

100 bis 300 Millionen Euro pro Jahr in Salzburg

Der Wohnbaumanager denkt schon an den Salzburger Anteil des zusätzlichen Geldes: „Da reden wir schon von jährlichen Beträgen in der Größenordnung zwischen 100 und 300 Millionen Euro. Das ist doch eine wesentliche Auffettung des Wohnbauförderungs-Kuchens, der eingesetzt werden kann - nicht nur für den Neubau, sondern durchaus auch für Fragen der thermischen Sanierung zur Einhaltung der Klimaziele.“

Da das Pensionskassengesetz ohnehin gerade novelliert wird, ließe sich der Vorschlag rasch umsetzen, ergänzt der Salzburg-Wohnbau-Geschäftsführer.

Landesrat: Geld aus Pensionskassen zu teuer

Salzburg könne sich zur Zeit Geld für den Wohnbau billiger bei der Bundesfinanzierungsagentur besorgen als über Pensionskassen. So reagierte der für den Wohnbau zuständige Landesrat Walter Blachfellner (SPÖ) auf den Vorschlag Strubers. Mit einem höher verzinsten 100-Millionen-Euro-Darlehen aus Pensionskassen könnten etwa zehn Wohnungen weniger gebaut werden als mit dem billigeren Geld der Bundesfinanzierungsagentur.

Links: