Buchung: Hoteliers wollen eigenes Web-Portal

Österreichs Hoteliers verlangen eine gemeinsame Buchungsplattform im Internet, damit sie nicht mehr so viele Provisionen an andere Web-Portale zahlen müssen. Das wurde beim Kongress der Hoteliervereinigung bekannt.

Hotelbett

APA/Oliver Berg

Sich über den Urlaub im Netz zu informieren und ihn dort auch zu buchen: Das hat sich in den vergangenen 20 Jahren zum Turbo für den Tourismus entwickelt. Acht von zehn Reisenden nutzen das Internet für Informationen und Buchungen.

„Zu viele naschen mit“

Die Tendenz ist weiter steigend. Das sei zwar erfreulich, für die Hoteliers aber mit deutlich höheren Kosten verbunden, als es eigentlich sein müsste, sagt Sepp Schellhorn, Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) und Hotelier im Salzburger Pongau. Er vermisst eine gemeinsame Buchungsplattform aller Hoteliers in Österreich, die möglichst ohne Zwischenschritte zu den Hotels führen könnte.

Ein Fünftel der Umsätze betroffen

Stattdessen würden meist mehrere Betreiber von Buchungsmaschinen und Portalen mitnaschen, kritisiert Schellhorn: „Da kommt der Gast nur über Umwege zum Hotel. Jetzt sehen wir nicht ein, dass bundesweit tätige Akteure wie die Österreich Werbung sich nicht die Mühe machen, diese Portale zu umgehen sondern sich dort anschließen. Die Hoteliers zahlen da mittlerweile mit 20 Prozent mit.“

Damit entfällt jeder fünfte Euro des Umsatzes auf solche Provisionen.

„Auch Landestouristiker gefordert“

Die nationale Tourismus-Werbe-Agentur „Österreich Werbung“ sollte diese gemeinsame Buchungsplattform endlich schaffen, sagt Peter Peer, ÖHV-Vizepräsident: „Wir richten diese Forderung aber auch an die Tourismusorganisationen in den Bundesländern. Wir brauchen Innovation und nicht immer nur die Auskunft `Es geht eh nicht`. Es muss endlich die Zeit kommen, wo jemand sagt: `Ja, da machen wir was`.“

40 Millionen Euro auf dem Spiel

Derzeit liefern Österreichs Hoteliers pro Jahr 40 Millionen Euro an verschiedene Buchungsplattformen ab - pro Betrieb sind das im Durchschnitt 40.000 Euro. Das Geld könnte über eine gute Buchungsplattform aller Hoteliers viel sinnvoller investiert werden könnte, sagt ÖHV-Präsident Sepp Schellhorn.