Schiffsunglück: Bürgermeister Schaden unverletzt

Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) war auf dem Unglücksschiff „Costa Concordia“, das in der Nacht auf Samstag vor der Westküste Italiens auf Grund gelaufen ist. Der Politiker ist unverletzt, aber schockiert.

Bei dem Schiffsunglück sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Bürgermeister Schaden war gemeinsam mit mehr als 4.000 anderen Passagieren auf einer einwöchigen Mittelmeerkreuzfahrt unterwegs. Vor der italienischen Westküste vor der Toskana ist die Katastrophe passiert. Das Schiff lief wenige Meter von der Küste entfernt auf Grund.

Kreuzfahrtschiff in Italien verunglückt

Associated Press (AP) / Gregorio Borgia

Die „Costa Concordia“ neigte sich zur Seite, Wasser drang ein. Mehrere Menschen sprangen in Panik ins kalte Meer. Drei Todesopfer sind gewiss, mindestens 14 Menschen wurden verletzt. Auf dem Schiff herrschte laut den Helfern und Passagieren Chaos.

Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden

ORF

Heinz Schaden - hier auf einem Archivbild aus dem Schloss Mirabell - blieb bei dem Unglück unverletzt

„Plötzlich gab’s einen fürchterlichen Schlag“

Bürgermeister Schaden ist schockiert, aber unverletzt, bestätigte er selbst in einem Telefonat mit ORF.salzburg. „Ich war gerade dabei, meinen Koffer zu packen, als es plötzliche einen fürchterlichen Schlag gab. Das Schiff bekam daraufhin gleich einmal Schräglage und das Licht ging aus. Die Leute sind alle aus den Kabinen auf den Gang geeilt und es wurde rasch klar, dass es im Restaurant einige Verletzte gibt, denn da ist das ganze Geschirr durch die Gegend geflogen“, schildert der Salzburger Bürgermeister die Katastrophe.

„Besteigen der Rettungsboote zunächst nicht erlaubt“

Das Schiff habe dann immer mehr Schlagseite bekommen und die Durchsagen der Crew seien nicht wirklich hilfreich gewesen, so Schaden. „Die haben immer nur gesagt, das Licht sei ausgefallen, was wir aber ohnehin selbst gemerkt hatten, weil es ja finster war. Die Leute sind dann eigentlich sehr diszipliniert und ruhig auf jenes Deck gegangen, wo sich die Rettungsboote befunden haben. Sie haben die Schwimmwesten angelegt, aber dann ging das Theater los - es wurde zunächst nicht erlaubt, in die Rettungsboote zu steigen, obwohl das Schiff immer schräger im Wasser lag. Als dann nach eineinhalb Stunden endlich damit begonnen werden konnte, war es fast schon zu spät.“

Man habe Opfer vermeiden können

„Man hätte wahrscheinlich sogar Opfer vermeiden können, wenn man das Schiff rechtzeitig evakuiert hätte. Andere Passagiere haben mir geschildert, dass einige Menschen dort, wo die Rettungsboote nicht mehr hinuntergelassen werden konnten, ins Meer gesprungen sind und zum Glück großteils aus dem Wasser geborgen werden konnten. Aber ich habe leider mit eigenen Augen auch noch drei Tote gesehen“, ergänzt Schaden.

Heimreise nach Salzburg noch am Samstag

Er wurde mit einem Rettungsboot an Land gebracht. Am Samstagnachmittag reist Schaden mit anderen Passagieren in einem Bus nach Savona. Von dort will der Bürgermeister die Heimreise nach Salzburg antreten. Das Schiffswrack droht unterdessen völlig zu versinken. Die Suche nach der Unglücksursache läuft.