Immer mehr Schüler internetsüchtig

Immer mehr Schüler sind vom Internet abhängig. Das ist das Ergebnis einer Befragung von 800 Salzburger Schülern. In der Schule sollen jetzt die Gefahren der Internetsucht stärker besprochen werden.

Der Salzburger Psychiater und Suchtforscher Friedrich Wurst von der Christian-Doppler-Klinik veröffentlichte kürzlich eine Studie über Internetsucht unter Jugendlichen. Für diese Studie hatte Wurst 800 Salzburger Jugendliche über ihre Internetgewohnheiten befragt.

Junger Mann sitzt vor Computer

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Burschen gefährdeter

Dieser Studie zufolge sind bereits 2,5 Prozent der Schülerinnen und Schüler vom Internet beziehungsweise Computer abhängig und weitere 1,6 Prozent der Jugendlichen sind gefährdet. Besonders auffälliges Detail der Studie: Burschen schlittern viermal so häufig in eine Internetsucht wie Mädchen. Immerhin vier Prozent der männlichen Jugendlichen zeigen Zeichen einer Sucht wie Kontrollverlust, Entzugserscheinungen und das Vernachlässigen anderer Aktivitäten.

Gute Nachricht: Für den überwiegenden Teil der jungen Salzburger stellen Internet und Computer offenbar kein Problem dar - nach eigenen Angaben. „Die meisten Menschen haben einen sehr verantwortungsvollen Umgang“, sagt Forscher Wurst.

Durchschnittlich vier Stunden pro Tag

Ein Bursche verbringt durchschnittlich vier Stunden pro Tag im Internet. Im Vergleich dazu liest ein Schüler nur durchschnittlich 19,3 Minuten pro Tag in einem Buch. Kriegs- und Schießspiele am Computer sind bei männlichen Jugendlichen besonders beliebt, sagt Suchtforscher Friedrich Wurst.

„Ein zentraler Punkt ist das Onlinenutzungsverhalten. Wer diese ‚Warld of Warcraft‘-Games spielt, der hat ein höheres Risiko. Es gibt Einzelfälle aus Asien, wo junge Menschen am Onlinespiel gestorben sind, weil sie vergessen haben zu trinken“, so Wurst.

Verstärkte Prävention

Die Gefahren der Internetsucht und Präventionsmöglichkeiten sollen an den Schulen stärker besprochen werden. Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (SPÖ) unterstützt als Bildungsreferentin die Bemühungen: „Wir haben uns im Vorjahr mit unserer Präventionsarbeit auf die Schulen konzentriert, und es gibt jetzt auch eine Anlaufstelle namens KIS für Lehrer, Jugendliche und auch für die Eltern. Die Eltern übernehmen bei diesem Thema eine wichtige Aufgabe.“

Hilfe bekommt man außerdem bei der Spielsuchtambulanz der Doppler-Klinik, beim Sozialmedizinischen Dienst sowie bei der Fachstelle Suchtprävention von Akzente.

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