Sozialer Wohnbau mit Öffi-Jahreskarte verknüpft

Sozialen Wohnbau mit weniger Parkplätzen, dafür mit kostenlosen Jahreskarten für Bus und Bahn zu verknüpfen, will die Salzburg Wohnbau gemeinsam mit Wohnbaulandesrat Walter Blachfellner (SPÖ) in einem Pilotprojekt in Golling (Tennengau).

In unmittelbarer Nähe zum Gollinger Bahnhof plant die Salzburg Wohnbau Gesellschaft ein Ärztezentrum, kombiniert mit Wohnungen und einem Nahversorger. Das Außergewöhnliche an dem Projekt ist die Kombination von deutlich weniger Parkplätzen mit Jahreskarten für öffentliche Verkehrsmittel. „Wir wollen bei unserem Projekt in Golling den öffentlichen Nahverkehr unterstützen, indem wir für jede Wohnung eine Jahreskarte für den öffentlichen Nahverkehr dazugeben und im Gegenzug weniger Parkplätze bauen“, sagt sagt Christian Struber, Chef der Salzburg Wohnbau.

„Das Mobilitätsbedürfnis der Bewohner wird durch eine kostenlose Jahreskarte für den öffentlichen Verkehr abgedeckt, Elektroautos und Elektrofahrräder für eine Zweitnutzung, so dass es eigentlich nicht notwendig ist, wenn man dort wohnt, ein zweites Auto zu besitzen“, sagt Struber. Der Standort Golling sei für ein solches Pilotprojekt geradezu ideal. „Das Projekt liegt direkt gegenüber dem Bahnhof, dieser ist mit der S-Bahn-Anbindung an die Stadt Salzburg äußerst attraktiv. Ich bin in 18 Minuten in der Stadt Salzburg“, so Struber.

Gollinger Bürgermeister will Dauerärger vermeiden

Angesichts hoher Kosten etwa von Tiefgaragenplätzen ist das Pilotprojekt sowohl für die Wohnbaugesellschaft als auch für Landesrat Walter Blachfellner als Fördergeldgeber interessant. „Wir müssen den Menschen Wege zeigen, wie die Nachhaltigkeit auch nutzbar ist. Dass es sich wirtschaftlich rechnet, ist ein positiver Nebeneffekt“, sagt Struber.

Noch offen ist aber, ob die Gemeinde Golling weniger Parkplätze bei einem derartigen Neubau akzeptiert. Bürgermeister Anton Kaufmann (ÖVP) findet die Idee persönlich sehr gut. Er verlangt jedoch eine Garantie, dass sich das System mit den Gratis-Jahresnetzkarten nicht als Eintagsfliege entpuppe. Kaufmann will eine Dauerlösung und will sich ständigen Ärger wegen fehlender Parkplätze ersparen.