Neustart für Gemeinnützige WEB

Nach Beendigung des Konkursverfahrens von WEB gehört die Gesellschaft nun zur Salzburg-Wohnbau. Die Eigentümer suchen jetzt einen neuen Namen für die Wohnbaugesellschaft und überlegen einen Neustart in einem anderen Bundesland.

Die Wiederbelebung des Gemeinnützigen Wohnungseigentumsbau (WEB) wurde eingeleitet. Nach 21 Jahren wurde Anfang Dezember das Konkursverfahren beendet. Nun gehört die Gesellschaft zur Salzburg-Wohnbau. Die Muttergesellschaft der Salzburg Wohnbau ist seit Beginn Mehrheitseigentümerin der gemeinnützigen WEB.

WEB-Skandal:

WEB steht in Salzburg für den größten Wohnbauskandal der Nachkriegsgeschichte. Die Gruppe begann 1975 damit, sogenannte Hausanteilscheine als Anlageprodukt mit hoher Rendite anzupreisen und zu verkaufen. Am Finanzmarkt erzielten diese Hausanteilsscheine kaum Gewinne, das wurde jedoch nach außen hin verschiwegen. Laut Gutachtern war das Imperium bereits 1983 zahlungsunfähig. Ein dichtes Geflecht an Verbindungen zu Banken und Politikern half dabei. Ab 1988 häuften sich die Warnungen, dass der Salzburger Immobilienkonzern um WEB, Bautreuhand und IMMAG Versprechungen gegenüber Anlegern nicht erfüllen könne. 1989 kommt es zum Skandal. Als Anlegergelder nicht mehr ausbezahlt werden können, erstattet die Arbeiterkammer Salzburg Anzeige.

Salzburg-Wohnbau-Geschäftsführer Christian Struber sagt, es sei im Interesse des gemeinnützigen Firmengeflechts gewesen, diese Altlast zu beseitigen. „Deshalb haben wir uns auch bemüht, dass nach 21 Jahren endlich der Konkurs abgeschlossen wird und das Kapitel geschlossen werden kann“, sagte Struber.

Bald in anderem Bundesland aktiv?

Aus dem Abverkauf von Immobilien erhielt die marode Gesellschaft immerhin noch 1,7 Millionen Euro. Darüber waren selbst die neuen alten Eigentümer erstaunt. „Das ist sozusagen das Restvermögen der Gemeinnützigen WEB, das jetzt ausgeschüttet worden ist. So gab es für einige eine Weihnachtsüberraschung - eine Überweisung, mit der niemand mehr gerechnet hat.“

In den vergangenen 21 Jahren flossen von diesem Geld auch mehr als eine Million Euro an die Anwälte für die Massenverwaltung. Die WEB werde auf jeden Fall einen neuen Namen erhalten, erklärte Struber. „Wir überlegen mit unseren Freunden in Wien in einem anderen Bundesland aktiv zu werden. Wir haben auch schon Angebote aus anderen Bundesländern, z. B. Studentenwohnheime zu bauen. Wir werden jetzt einmal den Markt sondieren und schauen, wohin wir wechseln“, fügte er hinzu. Die Geschäftsführung bleibt aber vorläufing bei der Salzburg Wohnbau in Salzburg.