Ehrenamtliche Bergretter wollen Steuervorteile

Bergretter wollen persönliche Ausgaben für ihr Ehrenamt von der Steuer absetzen können, langjährige Tätigkeit sollte teils auf Pensionen angerechnet werden: Unterstützung für solche Forderungen von Einsatzkräften signalisiert nun LH Gabi Burgstaller (SPÖ).

Bergrettungsleute bei Felseinsatz für Verletzten (Übung).

Gerald Lehner

Laut dem Bundesverband des Österreichischen Bergrettungsdienstes sollten bundesweit auch Mitglieder von Freiwilligen Feuerwehren und anderer staatlich anerkannter Rettungsorganisationen künftig stärker von der Politik unterstützt werden.

Im heurigen EU-Jahr der Freiwilligen habe es von Politikern in ganz Österreich immer wieder Lobeshymnen auf das Ehrenamt gegeben, sagt der Präsident des Österreichischen Bergrettungsdienstes, Franz Lindenberg. Das sei positiv. Wichtig wäre jedoch, wenn dem auch Taten der Politik folgen würden.

„Nationalrat sollte Gesetz beschließen“

So sollte der Nationalrat endlich ein Gesetz beschließen, damit Freiwillige bei Feuerwehren, Rotem Kreuz, Wasserrettung, Bergrettung und ähnlichen Organisationen persönliche Ausgaben für ihre Ehrenämter von der Steuer absetzen können. Dazu sollte intensive Freiwilligen-Tätigkeit zumindest teilweise beim Pensionsanspruch eingerechnet werden, fordert Bergrettungspräsident Lindenberg.

Bergung Bergnot Rettung Bergrettung

Bergrettung Werfen

Der Bundesverband der Bergrettung fordert von der Politik, dass ehrenamtliche Einsatzkräfte persönliche Ausgaben für Einsatztätigkeit, Training und Ausrüstung steuerlich absetzen können.

Burgstaller signalisiert Unterstützung

Als eine der wenigen Politiker bundesweit hat nun Salzburger Landeshauptfrau Gabi Burgstaller darauf reagiert. Sie ist im Land Salzburg auch für den Katastrophenschutz und die Rettungskräfte zuständig. Steuerliche Absetzbarkeit und Pensionsfragen fallen in die Zuständigkeit des Bundes, betont Burgstaller. Sie werde diese Forderungen gegenüber der Bundesregierung künftig öfter und mit Nachdruck vorbringen.

„Bisher keine Reaktion aus Wien“

Die Landeshauptfrau verweist dazu noch auf Beschlüsse des Salzburger Landtages. Dieser habe schon mehrfach ein Bonus-System für Freiwillige bei künftigen Pensionen gefordert. Von der Bundesregierung in Wien habe man dazu bisher keine Lebenszeichen bekommen, so die Landeshauptfrau.

Keine Entschädigungen für Arbeitgeber

Eine eigene Problematik in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist die Tatsache, dass immer mehr Arbeitgeber, Aktiengesellschaften und Konzerne, aber auch Klein- und Mittelbetriebe ihre Mitarbeiter nicht mehr während der Arbeitszeit auf ehrenamtliche Einsätze gehen lassen. Dazu gab es den Vorschlag, dass Betriebe von der öffentlichen Hand Entschädigungen erhalten könnten.

Dem erteilt Salzburgs Landeshauptfrau Burgstaller eine klare Absage: „Das wäre ein Signal in die falsche Richtung. Arbeitgeber müssen stärker moralisch unterstützt und motiviert werden, ehrenamtlich tätige Mitarbeiter anzustellen, weil sie davon selbst profitieren. Zum einen sind Wissen und praktische Fähigkeiten dieser Mitarbeiter sehr groß, zum anderen fördern Freiwillige meist auch das solidarische Verhalten im gesamten Unternehmen. Bisher ist mir kein einziger Fall bekannt geworden, wo ein Unternehmen für den Ausfall von Mitarbeiterin im Ehrenamt einen Geldbetrag begehrt hätte.“