Aidshilfe: WKÖ diskriminiert HIV-Kranke

Die Salzburger Aidshilfe wirft der Wirtschaftskammer vor, HIV-Kranke zu diskriminieren. Hintergrund ist eine Information der Kammer auf ihrer Website. Darin wird gewarnt, Menschen mit HIV in bestimmten Berufen einzusetzen.

Das sei falsch und unqualifiziert, sagt Maritta Teufl-Bruckbauer von der Aidshilfe: „Die Wirtschafskammer Österreich hat ein Schreiben herausgegeben an alle Unternehmen mit dem Inhalt, dass sie Betroffene aus einigen Berufsbildern hinausdrängen möchten. Das ist eindeutig nachvollziehbar. Man will die Leute zum Beispiel aus dem Gastgewerbe hinausdrängen, aus Friseurberufen, außerdem sind auch Optiker und Heilberufe betroffen.“

„Stützen sich auf Gutachten aus 1987“

„Was der Hintergrund und die Motivation dahinter ist, ist uns nicht bekannt. Sie stützen sich da auf ein sehr altes Gutachten aus dem Jahr 1987 und sie sind nach wie vor der Meinung, dass es in diesen Berufen ein höheres Risiko gibt“, ergänzt Teufl-Bruckbauer.

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Tatsächlich sei schon längst erforscht, dass man sich mit HIV nur beim Geschlechtsverkehr oder Blutaustausch anstecken könne. Das Schreiben ist auf der Wirtschaftskammer-Homepage als eine Art Ratgeber zu finden. Darin findet sich der Tipp, HIV-Kranke in den betroffenen Branchen nicht einzustellen. Die Kammer weist aber auch darauf hin, dass eine Entlassung wegen einer Infektion nicht gerechtfertigt sei.

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