Schitter neuer Chef der Salzburg AG

Nun ist es offiziell: Der Energieversorger und Nahverkehrskonzern Salzburg AG hat seit Montag einen neuen Vorstandschef. Leonhard Schitter, bisher Manager bei Kaindl, folgt dem scheidenden Arno Gasteiger nach.

Diese Personalentscheidung habe der Aufsichtsrat der Salzburg AG einstimmig getroffen, wurde Montagmittag vom Unternehmen mitgeteilt.

Leonhard Schitter

Salzburg AG

Schitter ist 44 Jahre alt, Jurist und war unter anderem Sekretär der früheren ÖVP-Landeshauptleute Hans Katschtaler und Franz Schausberger und zuletzt leitender Manager der Kaindl-Holzindustrie. Schitter fungiert außerdem als Präsident des ÖVP-Dachsportverbandes Union Salzburg.

Von links: August Hirschbichler,  David Brenner, Leonhard Schitter

Salzburg AG

August Hirschbichler, der für die Salzburg AG als Aufsichtsratschef zuständige LHstv. David Brenner (SPÖ), Schitter

Seit Wochen als Favorit gehandelt

Der scheidende Vorstandschef Arno Gasteiger hatte vor wenigen Wochen überraschend bekanntgegeben, dass er noch vor Auslaufen seines Vertrages in Pension gehen werde. Leonhard Schitter wird die Salzburg AG künftig mit seinem Vorstandssprecher August Hirschbichler leiten, der in dieser Funktion schon bisher tätig war.

Kritik an „Parteibuchwirtschaft“

Die Suche nach Gasteigers Nachfolger war zuletzt ins Zentrum der Kritik geraten, weil - so der Vorwurf besonders in Zeitungen und von der grünen Bürgerliste - ausschließlich parteipolitische Gründe für die Bestellung entscheidend seien. Arno Gasteiger war als ehemaliges Regierungsmitglied ein ÖVP-Mann. Und es sollte ihm auch wieder ein ÖVP-Mann nachfolgen, lautete eine Kritik. Der ganze Vorgang sei ohnehin längst politisch abgekartet, argumentierte man. Hinter vorgehaltener Hand war Schitter bereits seit Wochen als Top-Favorit für die Nachfolge Gasteigers genannt worden.

Die Bürgerliste hatte außerdem kritisiert, der Aufsichtsrat der Salzburg AG sei von der Politik ohnehin schon längst vor vollendete Tatsachen gestellt worden - und dies, obwohl eigentlich ausschließlich der Aufsichtsrat für die Bestellung des neuen Vorstandes zuständig gewesen sei.

„Schitter nicht von einer Partei vorgeschlagen“

Der Aufsichtsrats-Vorsitzende der Salzburg AG, Landeshauptmann-Stellvertreter David Brenner (SPÖ) verteidigt die Bestellung Schitters: „Leonhard Schitter wurde nicht ausgewählt, weil er von einer Partei vorgeschlagen wurde, sondern weil es ihm gelungen ist, all diese Stufen im Bewerbungsverfahren zu durchlaufen und drei verschiedene Eigentümer zu überzeugen. Das ist keine Entscheidung, die das Land allein trifft. Vorstand in der Salzburg AG kann nur werden, wer die Aufsichtsräte der Stadt überzeugt, alle Aufischtsräte des Landes überzeugt und die Vertreter der Energie AG Oberösterreich überzeugt. Genau das ist Leohnhard Schitter gelungen - und zwar zurecht“, sagt Brenner.

Mehr zum Thema:
- Parteibuchwirtschaft bei Spitzenjob-Besetzung? (salzburg.ORF.at; 18.11.2011)

Rund 30 Bewerbungen

Tatsache ist, dass sich rund 30 Personen um den Vorstandsposten bei der Salzburg AG beworben haben. Abgewickelt wurde das Bewerbungsverfahen von einem renommierten Personalberatungsbüro. Dazu gab es ein ausführliches Kandidaten-Hearing.