Sony wird Stellen in Salzburg streichen

Wegen des Rückgangs beim Verkauf von CDs und DVDs werden 2012 im Sony-Werk in Anif (Flachgau) Arbeitsplätze gestrichen. Wie viele es genau sein werden, ist noch nicht klar. Betriebsrat und Gewerkschaft sind alarmiert.

In der Produktion in Anif werden kommendes Jahr Arbeitsplätze abgebaut. Das bestätigte Sony-DADC-Vorstand Dieter Daum am Montag dem Betriebsratsvorsitzenden Ronny Seidl und dem stellvertretenden Salzburger ÖGB-Chef Johann Auer. Wie viele der rund 800 Mitarbeiter gehen müssen, ist nicht klar. Der Vorstand habe sich noch zur Größenordnung äußern wollen, schildert Gewerkschafter Auer.

Das Sony-Werk in Anif bei Salzburg

APA/Sony DADC

Das Sony-Werk in Anif bei Salzburg

Relativ viele Leiharbeiter in Anif

In Anif beschäftigt Sony relativ viele Leiharbeiter - zum Teil schon seit fünf und mehr Jahren. Wie viele ihren Arbeitsplatz verlieren, dürfte Mitte Jänner feststehen, sagt Seidl.

Mit Hilfe der Arbeiterkammer und der Gewerkschaft hat der Betriebsrat gerade begonnen, Sozialpläne auszuarbeiten. Betroffene sollen bei einer Kündigung eine entsprechende Abfindung bekommen, betont der Betriebsratsvorsitzende. Auch wird geprüft, ob manche Mitarbeiter in das Sony-Werk in Thalgau übersiedeln können.

Produktion nur in Thalgau „aus der Luft gegriffen“

Gerüchte, dass die Sony-Produktion in Anif ganz aufgelassen und nur noch in Thalgau (Flachgau) CDs, DVDs und Blu-ray-Discs hergestellt werden sollen, seien jedenfalls „aus der Luft gegriffen“, sagen sowohl Betriebsrat als auch Gewerkschaft.

Auch Sony-Vorstand Dieter Daum weist diese Gerüchte strikt zurück und bezeichnete diese in einem Telefonat mit Salzburgs Wirtschaftsreferent Wilfried Haslauer (ÖVP) als absurd. Er bestätigt allerdings, dass im Werk Anif Stellen abgebaut werden könnten. Konkrete Zahlen sollen aber erst nach Abschluss der Planung Mitte Jänner vorliegen, so der Sony-Manager.

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Verkauf von Silberscheiben sinkt

Hintergrund der Entscheidung sind der wirtschaftliche Druck auf Sony und die Veränderungen in der Branche: So werden immer weniger CDs und DVDs verkauft - stattdessen werden Musik und Filme öfter aus dem Internet heruntergeladen.

Die Techniker bei Sony DADC in Salzburg sind zwar dabei, neue Produkte im Bereich der Medizintechnik zu entwickeln. Doch können damit die Ausfälle bei der Produktion von Silberscheiben nicht völlig ausgeglichen werden.

Zudem spielen auch die Lohnkosten eine Rolle: In Anif liegen sie bei rund 18 Euro pro Stunde, in der tschechischen Sony-Niederlassung in Pilsen dagegen bei zehn Euro. Dort steht ein neues Verpackungswerk.

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