Festspiele: Kritik an mangelnder Zahlungsmoral des Bundes

Bei der Sanierung des Großen Festspielhauses in Salzburg ist ein Streit ausgebrochen. Die Stadt will um sechs Mio. Euro weniger zahlen als ausgemacht. Denn das Finanzministerium wolle auch weniger zahlen und eine gemeinsame Abmachung brechen, so Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ).

Geld

APA/Barbara Gindl

Wer zahlt nun wie viel für die Erneuerung des Salzburger Musentempels?

Schaden begründet seinen Schritt damit, dass das Finanzministerium in Wien sich neuerdings aus der gemeinsamen Verantwortung für Große Festspielhauses stehlen wolle. Bei der Führung der Festspiele ist nun jedenfalls Feuer auf dem Dach: Präsidentin Helga Rabl-Stadler will in alle Richtungen Druck machen, um zu Geld zu kommen.

Halbe-Halbe mit Bund war ausgemacht

Es geht um eine Investition in die Technik des Großen Festspielhauses. Sechs Millionen Euro sollen in den kommenden drei Jahren zum Beispiel für die neue Brandmeldeanlage, für die Bühnenmaschinerie oder eine neue Lautsprecheranlage ausgegeben werden.

Das Geld soll zur Hälfte vom Finanzministerium kommen, die andere Hälfte teilen sich Land und Stadt Salzburg. So war es zumindest ursprünglich ausgemacht.

Schaden will säumige Fekter unter Druck setzen

Doch das Finanzministerium wolle nun nur noch 40 statt der vereinbarten 50 Prozent zahlen. Deshalb werde die Stadt ihren Anteil ebenfalls kürzen, betont Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ), der derzeit das Kuratorium der Festspiele leitet: „Ich habe deswegen mehrfach darauf hingewiesen, dass die Stadt nun nur noch 20 statt der vereinbarten 25 Prozent zahlen wird. Damit soll dem Bund vor Augen geführt werden, dass er zu seinen Verpflichtungen stehen muss.“

Rabl-Stadler: „Das wäre fatal“

Diese Ankündigung lässt bei Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler die Alarmglocken läuten. Grundsätzlich verstehe sie, dass Schaden den Bund in die Pflicht nehmen will - aber: „Das wäre fatal. Und ich hoffe, dass der Bürgermeister hier auf unserer Seite ist. Und nicht der berechtigte Zorn über das Verhalten des Bundes auf dem Rücken der Festspiele ausgetragen wird.“

Sie habe einen Brief an Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) geschrieben, um die Dringlichkeit der Sanierung zum Ausdruck zu bringen, ergänzt Rabl-Stadler. Parallel will die ÖVP in der Stadtpolitik den Entschluss Schadens zu Fall bringen.