Neue Techniken: Mehr Sicherheit bei Gehirn-OP

Mit einer Kombination verschiedener technischer Verfahren werden Gehirn-Operationen in der Salzburger Christian-Doppler-Klinik jetzt wesentlich sicherer. Damit sollen unabsichtliche Schäden an anderen Gehirnregionen vermieden werden.

Rund 200 Mal pro Jahr werden in der Neurochirurgie der Christian-Doppler-Klinik Patienten mit einem Gehirntumor operiert. Das Risiko dieser Operation hängt von der Art des Tumors ab, von der Größe, der Lage und ob er mit seiner Umgebung verwoben oder klar vom Gehirn abgegrenzt ist.

Die Patienten beschäftigt vor dem Eingriff vor allem eines: „Die größte Angst, das, was man am meisten hört, ist die Sorge: Werde ich nachher noch der Gleiche sein?“, sagt der Vorstand der Neurochirurgie, Bernd Richling, „Das ist auch eine berechtigte Sorge, denn Gehirntumore liegen nun mal in dem Organ, in dem die Seele des Menschen zu Hause ist. Es ist verständlich, dass der Patient Angst hat, dass er nicht mehr der Gleiche ist.“

Gehirnoperation im Operationssaal mit Ärzten

ORF

Gehirnoperation in der Salzburger Christian-Doppler-Klinik

Neuro-Navigation und Neuro-Monitoring

Für einen möglichst schonenden Eingriff wird die Neuro-Navigation eingesetzt. Damit sieht der Chirurg, wie er im Gehirn auf dem bestmöglichen Weg zum Tumor gelangt. Um das Tumorgewebe besser identifizieren zu können, wird es durch Farbstoffe eingefärbt, die der Patient vor der Operation zu sich nimmt.

Ein weiteres Verfahren ist das Neuro-Monitoring. Gehirnfunktionen, die direkt neben dem Tumor liegen - zum Beispiel das Bewegungszentrum - werden während der Operation ständig gemessen, um sie nicht durch den Eingriff zu beschädigen: „Ein Hirntumor wird bestimmte Bereiche des Gehirns betreffen, berühren oder verdrängen. Und wenn ich das darstellen kann, dann hilft mir das während der Operation, mit diesem Umstand umzugehen - zu vermeiden, dass man während der Chirurgie wesentliche Funktionsbereiche des Gehirns verletzt.“

Durch die Kombination dieser Verfahren lassen sich nun auch Gehirntumore, die bisher als inoperabel galten, entfernen. Alle derartigen Eingriffe werden übrigens zuvor am Computer simuliert.