Umsatzeinbußen im Buchhandel

Der Salzburger Buchhandel musste im Jahr 2011 bisher ein deutliches Umsatzminus von vier Prozent hinnehmen. Auf die Anzahl der Buchhandlungen wirkt sich der Rückgang aber derzeit nicht aus, betont die Branche. Die Sorge über die Online-Konkurrenz steigt aber.

Im Vergleich zum Vorjahr sei eine Trendwende bemerkbar, sagt Nina Rauchenschwandtner, Geschäftsführerin der Fachgruppe Buch- und Medienwirtschaft in der Salzburger Wirtschaftskammer: „Im letzten Jahr war der Buchhandel ein Gewinner der Wirtschaftskrise. Die Leute haben weniger teure Geschenke ausgewählt. Da gehören auch Bücher dazu. Heuer ist dieser Vorteil nicht mehr da. Aber die Anzahl der Buchhandlungen ist mit 108 im Bundesland Salzburg weiterhin konstant. Es gibt also kein Buchhändlersterben.“

Zugpferde im Buchhandel seien nach wie vor Sachbücher. Sie würden auch heuer am stärksten nachgefragt, betont Rauchenschwandtner. Besonders gut verkaufen sich Ratgeber, Kochbücher, Biographien und Autobiographien.

aufgeblättertes Buch

Fotolia/Biba

Mit Beratung gegen die Online-Konkurrenz

Allerdings spüren die Händler auch die Konkurrenz der großen Online-Buchhändler: Per Mausklick den neuen Bestseller von zu Hause aus im Internet zu bestellen oder gleich direkt als e-Book am Kindle oder iPad zu lesen, wird auch hierzulande immer beliebter. Um trotzdem konkurrenzfähig zu bleiben, sollten sich die Buchhändler künftig noch mehr auf ihr klassisches Geschäft konzentrieren.

„Es müssen im Geschäft Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sein, die Ahnung von dem haben, was sie tun und die Kunden entsprechend beraten“, betont Klaus Seufer-Wasserthal, Inhaber der Rupertusbuchhandlung und Obmann der Salzburger Buchhändler, „Das mag für viele - vor allem große Filialisten - kostenintensiv sein, aber ich denke, wenn man sich den Salzburger Buchhandel anschaut: Es lohnt sich.“

Buchhändler wollen auch bei e-Books mitschneiden

Vor dem Trend hin zum digitalen e-Book dürfe aber auch der heimische Buchhandel nicht die Augen verschließen, betont Seufer-Wasserthal: „Wir befinden uns in einer Zeit des Wandels. Inwieweit der Buchhandel mit dem Anbieten der elektronischen Bücher mitmachen kann - ich glaube, dass wir mitmachen müssen. Sie können bei uns in der Buchhandlung Lesegeräte für e-Books kaufen, sie können über unsere Homepages Zugang zu e-Book-Plattformen finden, wo Sie sich diese dann downloaden und über Internet in unsere Kassa bezahlen.“

Bezugsquelle Nummer eins für e-Books sind derzeit die großen Internet-Anbieter. Insgesamt machen die digitalen Bücher im deutschsprachigen Raum aber mit eins bis fünf Prozent noch einen geringen Anteil des Marktes aus.