Hu Jintao-Besuch: Demos in Salzburg

Noch bevor Hu Jintao am Montag in Salzburg gelandet ist, demonstrierten am Nachmittag etwa 70 Exil-Tibeter und Freunde der Tibetergesellschaft (TGÖ) in der Stadt Salzburg - gegen Chinas Politik in Tibet und Menschenrechtsverletzungen.

In den vergangenen Wochen hatten sich in China mehrere Mönche selbst verbrannt - als Protest gegen die Einschränkung der Religionsfreiheit. Bei der mehrstündigen Protestkundgebung am Montag in Salzburg wurde auch dieser Mönche gedacht. Mit Transparenten wie „Tibeter sterben - Hu Jintao hofiert“ und „Wir fordern Menschenrechte in Tibet“ taten die Demonstranten ihren Ärger kund.

Tibeter demonstrieren in Salzburg

ORF

Viele Demonstrationsteilnehmer hatten nicht nur Transparente, sondern auch tibetische Fahnen mitgebracht. Einige trugen Stirnbänder und Hauben, auf denen „Free Tibet“ und „Save Tibet“ stand. Die Repräsentantin der TGÖ Salzburg, Tenzin Youdon,verkündete die Anliegen der Tibetgemeinschaft durch ein Megafon. Die Selbstverbrennung von Nonnen und Mönchen sei als verzweifelter Hilfeschrei in die Welt zu verstehen.

„Reicht in Tibet schon, wenn man Fahne zeigt“

Die chinesische Regierung habe auf die friedlichen Proteste in Tibet stets mit Gewalt und Unterdrückung geantwortet, sagte Youdon. „Es reicht schon, wenn man in Tibet die Fahne zeigt, dann wird man dafür eingesperrt.“ Kritisiert wurde, dass Bundespräsident Heinz Fischer ein Treffen mit dem Dalai Lama im kommenden Jahr abgelehnt habe. Laut der Repräsentantin leben in Salzburg rund 30 Exil-Tibeter.

Mehr zum Thema: Chinas Staatschef landet in Salzburg (salzburg.ORF.at; 31.10.2011)

Von 18.30 bis 23.00 Uhr plant die TGÖ eine zweite Kundgebung in der Gemeinde Hof bei Salzburg, und zwar an der Wolfgangsee-Straße (B158) bei einer Bushaltestelle, die nahe der Abzweigung zum Hotel Schloss Fuschl liegt. In diesem Hotel ist Hu Jintao mit seiner Frau und der 150-köpfigen chinesischen Delegation bis zu seiner Abreise am Mittwochvormittag einquartiert.