50 Jahre Einwanderung: Zug aus Istanbul auch durch Salzburg
Bayerischer Rundfunk /br.de
Geschichte der Einwanderung
Am 30. Oktober 1961 wurde in Bonn-Bad Godesberg das Anwerbeabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Türkei unterschrieben. Es markiert den Beginn der türkischen Einwanderung nach Deutschland.
Etwa 40 Zeitzeugen aus der ersten Generation von Gastarbeitern, wie es damals hieß, sowie türkische Politiker und Künstler machten die fünftägige Reise mit, die vom türkischen Staatsfernsehen TRT und dem Bayerischen Rundfunk organisiert wurde. Der zur Ankunft von einer Nostalgie-Lok gezogene Zug fuhr die historische Strecke über Belgrad, Zagreb und Salzburg nach München.
München erste Station für ganz Deutschland
Rund 750.000 türkische Arbeitskräfte kamen zwischen 1961 und 1973 im Rahmen des Abkommens nach Deutschland. Sie betraten im Münchner Hauptbahnhof erstmals den Boden ihrer neuen Heimat. Zum 50. Jahrestag der Vertragsunterzeichnung enthüllte Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) an historischer Stätte eine Gedenktafel. Sie soll am Istanbuler Bahnhof Sirkeci künftig ihren Bestimmungsort finden.
Bayerischer Rundfunk / br.de
Neben dem türkischen Vizepremier Bekir Bozdag war auch die Integrationsbeauftragte der deutschen Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), auf der letzten Etappe zwischen Salzburg und München an Bord des Zuges. Die Fahrt sei „ausgezeichnet dafür geeignet, an die Anfänge des Zuzugs aus der Türkei nach Deutschland zu erinnern und sich über die vielfältigen persönlichen Erlebnisse und Erfahrungen auszutauschen“, sagte Böhmer laut Mitteilung. "Die „Gastarbeiter“ und „Gastarbeiterinnen" haben mit ihrem unermüdlichen Einsatz entscheidend zum Wohlstand unseres Landes beigetragen.“
Heute leben in Deutschland etwa 2,5 Millionen Menschen mit türkischen Wurzeln. Am kommenden Mittwoch (2. November) wird in Berlin der Jahrestag des Abkommens gefeiert. Dazu wird auch der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan erwartet.