Salzburger forscht an Parkinson-Medikament

Salzburger Wissenschaftler starten in Kürze ein Forschungsprojekt, um ein Medikament gegen Parkinson zu entwickeln. Sie hoffen, mit Hilfe von Stammzellen nicht nur die Symptome sondern auch die Ursachen von Parkinson bekämpfen zu können.

In Zusammenarbeit mit der Uni Erlangen wird der Salzburger Stammzellenforscher Ludwig Aigner von der Privatmedizinischen Universität (PMU) an einem neuen Medikament gegen Parkinson forschen. Das Ziel der Forschungsgruppe ist es, nicht nur die Symptome wie Steifheit oder Zittern zu bekämpfen, sondern auch erstmals ein Arzneimittel zu entwickeln, das die Ursachen von Parkinson bekämpft. Die Forscher arbeiten dafür mit einer besonders viel versprechenden Art von Stammzellen. Ihre Arbeiten wurden kürzlich bei einer Tagung von Biowissenschaftlern in Salzburg vorgestellt.

Für die bisher nicht heilbare Parkinson-Erkrankung sind absterbende Nervenzellen im Hirn verantwortlich. Die Nervenzellen verklumpen und es kommt zu Entzündungen. Die Neurologin Beate Winner von der Universität Erlangen untersucht diesen Vorgang ganz genau. An Nervenzellen aus dem Gehirn kommen Forscher ormalerweise erst nach dem Tode heran. Deswegen entnimmt Beate Winner Parkinson-Patienten Hautzellen und wandelt sie in Nervenzellen um. Dieser Vorgang basiert auf besonderen Stammzellen.

Medikament soll Ursachen für Parkinson bekämpfen

Beate Winner stellt nun dem Salzburger Stammzellenforscher Ludwig Aigner von der PMU diese speziellen induzierbaren pluripotenten Stammzellen (IPS) zur Verfügung. „Man springt auf so ein Feld nicht irgendwie nebenbei auf. Wenn man vorhat, solche speziellen Stammzellen zu produzieren und sich in diese Technologie einzuarbeiten, dann darf man erstmal nichts anderes machen, um wirklich gut zu sein. Also wir sind sicherlich die ersten in Österreich, die die Nervenfunktion in diesen IPS-Stammzellen messen werden“, schildert Aigner.

Die erste Herstellung dieser speziellen Stammzellen vor fünf Jahren sorgte weltweit für Furore und weckte große Hoffnungen in der Medizin. Diese IPS-Stammzellen eignen sich vor allem zum Austesten neuer Medikamente, bestätigt die Neurologin Beate Winner: „Wir versuchen, in diesen Nervenzellen einen Krankheitsaspekt wiederzufingen und in einem zweiten Schritt wollen wir dann Substanzen testen, mit denen wir die Krankheit verbessern können. Derzeit sind wir nur in der Lage, Parkinson symptomatisch verbessern, aber das hält die weiter voranschreitende Erkrankung nicht auf und genau dahin wollen wir.“ Bis es dann aber tatsächlich Medikamente gibt, die die Ursachen von Parkinson bekämpfen, wird es aber noch mindestens fünf bis zehn Jahre dauern.