Betriebsversammlung bei Alu Tech
Bei einer Betriebsversammlung machten die Mitarbeiter aus ihrem Ärger über die Gehaltsvorschläge der Arbeitgeberseite keinen Hehl. 5,5 Prozent Lohnerhöhung verlangt die Metallergewerkschaft, 3,8 bietet die Gegenseite. Die Verhandlungen sind nun abgebrochen, Streik liegt in der Luft.
Belegschaft ist zum Streik bereit
Es war am Freitagvormittag ein eindeutiges Votum der 100-köpfigen Belegschaft von Alu Tech. Die Mitarbeiter sind bereit, das zu tun, was in der gelebten Sozialpartnerschaft in Österreich seit Jahrzehnten tabu ist, nämlich zu streiken, bestätigt Betriebsrats-Vorsitzender Reinhard Schwarzenberger.
„Wir haben den Beschluss gefasst, am Montagfrüh Betriebsversammlungen mit anschließendem Warnstreik zu organisieren, falls übers Wochenende keine weiteren Lohnverhandlungen aufgenommen werden. Dieser Warnstreik kann eine halbe, aber auch eine ganze Stunde dauern.“
„Das Maß ist voll - wir haben genug Opfer erbracht“
Für Betriebsrat Schwarzenberger ist Streik Neuland. Peter Eder, früherer Bürgermeister von Lend und langjähriger Betriebsrat beim Stammwerk der SAG in Lend (Pinzgau), kennt Streik hingegen noch aus seinen jungen Jahren. Auch für ihn ist das Maß voll - die Belegschaft habe während der Krise genug Opfer gebracht, betont Eder.
„Wir haben stets leistungsbereit, haben auf Einkommensteile wie Zulagen verzichtet, Kurzzeitarbeitslosigkeit in Kauf genommen. Speziell in den Krisenjahren 2008 und 2009 hat die Belegschaft viele Opfer gebracht. Jetzt muss eine Gehaltserhöhung deutlich über der Inflationsrate kommen. Die Arbeitnehmer müssen einfach mehr vom Gewinn der Unternehmen profitieren.“
Die Zeichen bei der SAG in Lend und in Schwarzach mit insgesamt 350 Beschäftigten stehen auf Streik. Es wird ein eindeutiger Streikbeschluss erwartet.