ÖVP kritisiert ASKÖ-Präsident

ASKÖ-Präsident Franz Karner verschaffe sich mit seinem Sportbauernhof auf Kosten der Salzburger Steuerzahler ein fettes Zubrot. Das kritisiert die ÖVP im Landtag.

Sie verweist auf den von Sportreferent David Brenner in Auftrag gegebenen Sonderprüfbericht eines Wirtschaftsprüfungsunternehmens. Die ÖVP kritisiert seit Monaten eine hohe Subvention des Landes für Sportanlagen des ASKÖ im benachbarten Oberösterreich und gibt sich mit dem aktuellen Prüfbericht nicht zufrieden.

500-Euro-Geldscheine

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600.000 Euro an Förderungen hat das Land für den Ausbau des ASKÖ-Sportbauernhofes in der oberösterreichischen Gemeinde Waldzell zur Verfügung gestellt. Das Areal, auf dem die Sport- und Trainingsanlagen entstanden sind, gehört dem ASKÖ-Präsidenten Franz Karner, und zwar als Privatmann.

Gelände um 55.000 Euro erworben

Karner hatte das Gelände vor etwa acht Jahren um 55.000 Euro erworben. Laut Prüfbericht werde die Liegenschaft im Jahr 2015 einen Wert von mehr als 200.000 Euro haben. Karner hat seinem ASKÖ auf dem Grundstück lediglich ein Baurecht eingeräumt, und zwar bis zum Jahr 2035. Ab diesem Zeitpunkt gehen alle Anlagen entschädigungslos in das Eigentum Karners über.

„Das alles ist zu hinterfragen“

Pro Jahr kassiert Karner einen Baurechtszins von knapp 17.000 Euro. Die Wirtschaftsprüfungskanzlei spricht von einer Rendite von acht Prozent. Kritik daran kommt von ÖVP-Fraktionschefin Gerlinde Rogatsch.

„Das ist ein sehr hoher Baurechtszins, der zu hinterfragen ist. Ebenso zu hinterfragen ist die enorme Wertsteigerung. Das alles sind Dinge, die man nicht so einfach hinnehmen kann, denn immerhin sind da ja 600.000 Euro an Landesförderungen hingeflossen.“

Landessportreferent Landeshauptmann-Stellvertreter David Brenner (SPÖ) hat vergangene Woche im Landtag eine umfassende Stellungnahme zum Förderfall Sportbauernhof angekündigt.

„Wenn ich von Transparenz spreche, dann muss ich das auch für mich selbst ernst nehmen. Ich werde diese Anfrage nicht nur deutlich unter dem mir zustehenden Zeitraum von sechs Wochen beantworten, sondern werde dieser Anfrage auch den vollständigen Prüfbericht anhängen, damit er für den gesamten Landtag zur Verfügung stehen kann“, versichert Brenner.

Demnächst Prüfbericht des städtischen Kontrollamts

Voraussichtlich in zwei Wochen wird auch das Kontrollamt der Stadt Salzburg die Ergebnisse einer Prüfung der Vorgänge rund um den Sportbauernhof Waldzell vorlegen.