Boom bei Mopeds, doch viele Dreckschleudern

Mofas, Mopeds und Leichtmotorräder boomen: In Salzburg haben sich die Neuzulassungen innerhalb eines Jahres verfünffacht. Das zeigt die Statistik des Jahres 2010. Heuer setzt sich der Trend fort. Die Behörden haben jedoch Probleme mit immer mehr Billig-Importen aus Asien.

Bis Ende August wurden österreichweit schon mehr Mopeds zugelassen als im gesamten Vorjahr. Aber auch die gebrauchten Modelle erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Das beschert der Kfz-Prüfstelle viel Arbeit und Probleme.

Von 2009 auf 2010 haben sich die Neuzulassungen in Salzburg verfünffacht. Marktführer Vespa meldet in diesem Jahr um 25 Prozent höhere Verkaufszahlen als im Vorjahr.

125er mit B-Führerschein zu fahren

Doch nicht nur neue, sondern vor allem auch gebrauchte Mopeds sind beliebt, weiß Herbert Kaes von der Salzburger Kfz-Prüfstelle: „In erster Linie sind es die Fahrzeuge bis 125 Kubikzentimeter. Sie haben den Vorteil, dass sie mit einer kleinen Zusatzausbildung mit der Lenkerberechtigung B gefahren werden dürfen. Daher sind sie ideale Zweitfahrzeuge für städtische Gebiete.“

Vespa-Motorroller

www.neumayr.cc/Mike Vogl

Viele Lizenz-Produkte aus Asien

Wer kein eigenes altes Moped in der Garage hat, kauft sich eines vom Gebrauchtmarkt, sagt Kaes: „Der Markt ist schon sehr gesättigt. Es ist kaum etwas zu erhalten, also wird versucht, aus dem Ausland etwas zu bekommen - in erster Linie aus Italien. Aber da scheint jetzt langsam auch nicht mehr viel zu holen sein. Mittlerweile kommen viele Fahrzeuge aus Indien, Vietnam und anderen Staaten Asiens, wo sie in Lizenz nachgebaut wurden und werden.“

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Doch diese Importe seien oft wahre Abgasschleudern, sagt Kaes. Auch die Herkunft der Fahrzeuge sei oft nicht nachvollziehbar. Viele der auf alt getrimmten Importmodelle entsprechen nicht den vorgeschriebenen Sicherheitsstandards.

Immer mehr Unfälle

Den Moped-Boom bestätigen auch die Unfallzahlen. Die Unfälle mit Mopeds haben sich in einem Jahr in Salzburg verdreifacht. Besonders betroffen sind Schüler und Lehrlinge im Alter zwischen 15 und 16 Jahren.