G wie Ganglion

Als Ganglion wird ein gutartiger Tumor der Weichteile bezeichnet, der sich zumeist am Handgelenk befindet. Trotz ihres markanten Aussehens machen viele Ganglien keinerlei Beschwerden, müssen daher auch nicht unbedingt behandelt werden.

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„Salzburg heute“, 1.4.2016

Ein Ganglion wird auch als Überbein bezeichnet. Dieser gutartige Tumor tritt in den weitaus meisten Fällen am Handgelenk auf, seltener am Knie-, Schulter- oder Ellbogengelenk. Es handelt sich um eine mit einer zähen Flüssigkeit gefüllte Blase, die zumeist gut sichtbar und tastbar ist. Frauen sind häufiger davon betroffen als Männer.

Genaue Ursache unbekannt

Was die Entstehung eines Ganglions begünstigt, ist medizinisch nicht eindeutig geklärt. Frank Genelin, Facharzt für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie am Medizinischen Zentrum Bad Vigaun, nennt einige Faktoren, die in Frage kommen: „Man vermutet eine Überbelastung als Ursache, es können aber auch Verletzungen am Handgelenk zur Bildung eines Ganglions führen“.

Ganglion am Handgelenk

Bad Vigaun

Ganglion am Handgelenk

Oft nur kosmetisches Problem

Viele Ganglien bereiten den Betroffenen überhaupt keine Probleme, auch wenn sie gut sichtbar sind bzw. ein markantes Aussehen aufweisen. „In solchen Fällen kommen die Patienten zum Arzt, weil das Überbein ein kosmetisches Problem für sie darstellt, das sie weghaben wollen“, sagt Genelin. Manchmal kann aber ein Ganglion die Beweglichkeit des Handgelenks einschränken oder – wenn es auf Nerven oder Gefäße drückt – auch Schmerzen bereiten, die bis zum Ellbogen oder in die Finger ausstrahlen können.

Eine Diagnose kann in den meisten Fällen einfach gestellt werden, denn der mit Flüssigkeit gefüllt Tumor ist zumeist gut zu ertasten oder gar sichtbar. Kleine Ganglien kann man mit einer Ultraschalluntersuchung oder einer Magnetresonanztomographie ausmachen. In einem Röntgenbild ist ein Ganglion zumeist nicht sichtbar, man macht aber in manchen Fällen solche Bilder, um andere Ursachen wie eine Arthrose ausschließen zu können.

Frank Genelin, Facharzt für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie von der Privatklinik Bad Vigaun

ORF

Frank Genelin, Facharzt für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie am Medizinischen Zentrum Bad Vigaun

Behandlungsmöglichkeiten

Wie bereits erwähnt muss man ein Ganglion nicht unbedingt therapieren, da es in vielen Fällen keine Beschwerden macht. Außerdem verschwinden viele Ganglien wieder ganz von selbst, sagt Frank Genelin. Früher hat man öfters versucht, die Blase mechanisch, also durch Druckausübung, zum Platzen zu bringen – zum Teil mit Erfolg, zum Teil hat sich die Blase jedoch wieder gefüllt. Ein Ganglion kann man auch mit einer Nadel punktieren und dabei den Inhalt absaugen und danach mit entzündungshemmenden Medikamenten wie Kortison infiltrieren.

In manchen Fällen hilft aber nur die operative Entfernung des Ganglions, so Experte Genelin. Das kann auch endoskopisch erfolgen, also mit nur zwei oder drei kleinen Hautschnitten. Allerdings besteht wie bei den genannten Therapiemethoden auch nach einer Operation die Möglichkeit, dass sich ein Ganglion wieder bildet, dass also das Überbein wieder auftritt, was in der Medizin als Rezidiv bezeichnet wird. „Trotz der Möglichkeit eines Rezidivs stellt die operative Entfernung die effektivste Möglichkeit dar, ein Ganglion zu behandeln“, sagt Frank Genelin.

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G wie Ganglion

Trotz ihres markanten Aussehens machen viele Ganglien keinerlei Beschwerden, müssen daher auch nicht unbedingt behandelt werden.

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