Quarzsand auf Baumrinde soll Biber abhalten

In Bad Reichenhall im benachbarten Bayern behandeln die Behörden Bäume mit einem Quarzsandgemisch, um Biber abzuschrecken. Mit dem Mittel soll den Baumnagern nachhaltig der Appetit vergehen.

Der Thumsee bei Bad Reichenhall ist ein beliebtes touristisches Ausflugsziel. Um den Gebirgssee gibt es zahlreiche sehr alte Bäume. Die Bäume tragen maßgeblich zum Landschaftsbild bei, stehen aber ganz oben auf dem Speiseplan des Bibers. Wurden in den vergangenen Jahren hauptsächlich Rotbuchen angenagt, dürften die Biber es heuer vor allem auf Erlen abgesehen haben. Vergeblich versuchte die Stadtgärtnerei die Bäume in den vergangenen Wochen durch Drahtzäune zu schützen, diese Sicherungsmaßnahmen brachten allerdings nur mäßigen Erfolg. Auch Köderhaufen aus Schnittgut konnten die gefräßigen Nager nicht abhalten.

Klebriger Quarzsand: Bibern soll Appetit vergehen

Jetzt entschied sich die Stadtgärtnerei für ein neues Mittel. Ein spezielles Quarzsandgemisch soll mehr Erfolg im Kampf gegen Biberschäden geben. „Das ist eine klebrige Substanz, die entsprechende Stelle am Baum wird gereinigt, das Mittel wird aufgetragen. Die Voraussetzung dafür ist allerdings, dass es mehr als acht Grad warm sein muss, ist es kälter, dann ist das Gemisch nicht gut aufzutragen“, sagte Martin Haberlander von der Stadtgärtnerei Bad Reichenhall.

Biberschäden Antheringer Au

ORF

Rund um den Thumsee haben es die Nagetiere auf Rotbuchen und Eschen abgesehen

Quarzsand wird auf Baumrinde unsichtbar

Ist das Quarzsandgemisch einmal aufgetragen, wird es nach wenigen Tagen so gut wie unsichtbar und ist bis zu zehn Jahre wirksam. Vor drei Wochen wurde das Mittel zum ersten Mal aufgetragen und seither habe es laut der Stadtgärtnerei Bad Reichenhall keine weiteren Schäden mehr gegeben.