Starkes Zeckenjahr könnte bevorstehen

Wegen des warmen und feuchten Wetters sind Zecken heuer früher aktiv geworden als in vergangenen Jahren. Sie konnten sich im Frühjahr rasch entwickeln. Ob für Salzburg eine Zeckenplage zu erwarten ist, lässt sich laut Biologen noch nicht sagen.

Zecken fallen nicht von Bäumen, sondern lauern auf Grashalmen oder in Büschen. Sie sind nur wenige Millimeter groß und beißen nicht, sondern stechen. Und sie sind Hauptüberträger von FSME, Frühsommer-Meningoenzephalitis, sprich Hirnhautentzündung.

Die Salzburger scheinen die Gefahr durch den Parasiten ernst zu nehmen. Das zeigt die hohe Durchimpfungsrate. In Österreich sollen laut dem Wiener Virologischen Institut 80 Prozent zumindest mit einer Dosis der dreiteiligen FSME-Impfung geschützt sein. „Ich bin natürlich nicht erfreut, wenn die Angeimpften die Impfung nicht fertig durchführen, weil das doch die Schutzwirkung deutlich herabsetzt“, sagte Landessanitätsdirektorin Heidelinde Neumann.

30 Prozent der Zecken mit Borrelien infiziert

In Salzburg wurden im Vorjahr neun FSME-Fälle registriert. Österreichweit gab es 116 Fälle, die meisten davon in Oberösterreich. Eine Impfung schützt, allerdings nur vor FSME. Einer aktuellen Studie zufolge sind rund 30 Prozent aller Zecken aber auch mit Borrelien infiziert und 16 Prozent mit Rickettsien, diese Bakterien können Fleckfieber auslösen.

Wegen des hohen Befalls ist laut Medizinern immer Vorsicht geboten. „Wenn man in den nächsten ein bis drei Wochen Beschwerden hat, zum Beispiel grippeähnliche Beschwerden, oder bei der Borreliose der rote Ring um die Einstichstelle auftaucht, dann muss man sofort zum Arzt gehen und auf den Zeckenstich hinweisen. Dann kann man nur symptomatisch behandeln“, sagte Neumann.

Zecke

Fotolia/Daniel Strauch

Wie stark sich die Zeckenpopulation bis zum Sommer entwickelt, hängt vom Wetter ab

Zeckenrisiko: Flachgau, Tamsweg, Gasteinertal

Heuer hat das Zeckenjahr durch die hohen Temperaturen recht früh begonnen. Das feucht-kalte Wetter der vergangenen Tage dürfte den Parasiten aber nicht gefallen haben. Sie haben sich laut den Biologen zurückgezogen, zahlreiche Spinnentiere sind gestorben.

„Die Frage, wie viele Zecken es im Sommer geben wird, ist nicht zu beantworten, denn das hängt sehr stark vom Wetter ab. Wenn es zu trocken wird, ist es nicht gut für die Zecken, feucht und warm hingegen mögen sie. Wenn die Zecken jetzt schon eine Blutmahlzeit gehabt haben, dann haben sie vielleicht auch schon Eier gelegt, und dann könnte es im Spätsommer noch einmal zu einem Anstieg der Zeckenpopulation kommen“, sagte Biologe Robert Schabetsberger.

In Salzburg gelten besonders der nördliche Flachgau, das Lammertal, die Gegend rund um Tamsweg und das Gasteinertal als Risikogebiete.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Womöglich starkes Zeckenjahr
Das warme, feuchte Wetter der vergangenen Wochen war ideal für Zecken: Die Spinnentiere sind früher aktiv geworden als in vergangenen Jahren und haben sich rasch entwickelt.