Stift Nonnberg öffnete nach 20 Jahren die Pforten

Seit 1.300 Jahren leben und arbeiten die Benediktinerinnen im Stift Nonnberg in der Stadt Salzburg - zurückgezogen, fernab der Öffentlichkeit. Am Samstag haben sie erstmals seit 20 Jahren ihre Türen für Einheimische geöffnet.

Das Stift Nonnberg ist das älteste, durchgehend geführte Frauenkloster nördlich der Alpen. Dort leben und arbeiten zurückgezogen 16 Benediktinerschwestern. In diesem Jahr öffnen sie ihre Pforten, Anlass dafür ist das Gedenkjahr für ihre erste Äbtissin, die Heilige Erentrudis. „Die Öffentlichkeit kommt eigentlich sehr selten hinein - nur der Außenbereich ist zugänglich, der Rest ist privat. Gerade in Salzburg wo viele Kirchen wirklich touristisch überlaufen sind, ist unsere Kirche eine, in der die Salzburger zum Gebet kommen können. Da achten wir auch darauf, dass es keine Führungen gibt“, sagte Priorin Eva-Maria Saurugg.

Kloster Stift Nonnberg

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Seit 1.300 Jahren leben und arbeiten Benediktinerinnen im Stift Nonnberg

Felsengrab der Heiligen Erentrudis

Mehr als 1.000 Salzburger sind der Einladung der Ordensschwestern gefolgt am Samstag - im Zehnminutentakt berichteten Salzburgs Fremdenführer. Der Rundgang am führte in die älteste Marienkirche Salzburgs und auch hinab in die sonst nicht zugängliche Krypta. Dort befindet sich das Felsengrab der Heiligen Erentrudis, der dritten Salzburger Landespatronin. Für die Besucher etwas ganz Besonderes, weil „man da sonst ja auch nicht hinein kommt“, meinte Harald Seidl aus Saalfelden (Pinzgau). Yvonne Kienberger aus Salzburg sah das Kloster erstmals in „The Sound of Music“: „Mich interessiert die Ordensgeschichte und deswegen finde ich das sehr spannend, was ich da alles gehört habe.“

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Stift Nonnberg öffnete seine Pforten

Der Andrang war riesengroß, mehr als tausend Salzburger sind dem Ruf der Benediktinerinnen gefolgt.

Einer der letzten erhaltenen mittelalterlichen Altäre

Das Stift Nonnberg beherbergt in der Johanneskapelle einen der letzten erhaltenen mittelalterliche Altäre - der Marienaltar des spätgotischen Bildhauers Veit Stoß.

Kloster Stift Nonnberg

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Tausende Salzburger sahen sich am Gelände des Klosters um

Außerdem hat die Familie Trapp in der Klosterkirche geheiratet, erzählte Fremdenführerin Inez Reichl-de Hoogh. Auch für sie hat das Kloster etwas ganz Besonderes: „Dass es so lange schon da ist, dass die Frauen so viel durchstehen mussten - aber auch viel Glück gehabt haben. Ich denke da an die NS-Zeit, als die Frauen im Kloster bleiben durften, weil sie bei der Kommission die hässlichsten Räume des Klosters zeigten.“ Diese Tradition, dass sie auch weitergehe, das sei sehr besonders.

Kloster Stift Nonnberg

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Georg und Maria von Trapp haben in der Kirche des Stifts Nonnberg geheiratet