Krankheit dezimiert Grünfinken

Die Zahl der Grünfinken ist in den vergangenen fünf Jahren in Österreich um 60 Prozent gesunken. Schuld ist eine Vogelkrankheit.

Der Grünfink - auch Grünling genannt - sieht, grob gesprochen, aus wie ein gelbgrüner Spatz. Bis zum Jahr 2012 hat er noch zu den 15 häufigsten Singvogelarten in Österreich gehört. Heuer, nur fünf Jahre später, war der Grünfink bei der größten bundesweiten Vogelzählaktion am Dreikönigswochenende um 60 Prozent seltener in heimischen Gärten zu beobachten.

Grund für den dramatischen Rückgang ist ein Parasit. Von ihm infizierte Vögel können nicht mehr schlucken und würgen bereits aufgenommene Nahrung wieder aus. Oft kommt es zu Atemproblemen, und schließlich sterben die Tiere.

„Unklar, warum vor allem Grünfinken sterben“

Warum ausgerechnet Grünfinken besonders betroffen sind, darüber tappen die Forscher noch im Dunkeln, sagt Gerhard Loupal vom Institut für Pathologie und gerichtliche Veterninärmedizin in Wien:
„Wenn wir das wüssten, dann wäre uns wohler. Es ist nicht klar. Der Parasit ist nicht Spezies-spezifisch, denn neben Grünfinken werden auch Tauben und andere Vögel befallen. Warum aber der Grünfink weitaus am öftesten betroffen ist, das wissen wir nicht.“

„Nach dem Winter die Fütterung sofort einstellen“

Haustiere könne man mit Hilfe von Medikamenten behandeln, bei Wildtieren sei das allerdings nicht möglich, betont der Experte. Daher gelte es, die Ausbreitung der Seuche zu verhindern - nämlich dort, wo es zu größeren Ansammlungen kommt.

Der Experte empfiehlt daher, nach dem Winter die Vogelfütterung sofort einzustellen. Ansteckungsgefahr für Mensch und Haustiere bestehe nicht, sofern grundsätzliche Hygienemaßnahmen wie Händewaschen und Säuberung der Futterstelle eingehalten werden.