Gefährliche Lawinensituation in Salzburgs Bergen

Die Lawinengefahr auf Salzburgs Bergen hat sich in der Nacht auf Sonntag zugespitzt. Experten warnen vor Touren im Gelände. In den Nordalpen und den Hohen Tauern gilt am Sonntag Lawinenwarnstufe vier.

Der Lawinenwarndienst des Landes erhöhte die Warnstufe für Sonntag stellenweise von erheblich, sprich Stufe drei auf die vierte und damit vorletzte Warnstufe. Das Hauptproblem war schon in den vergangenen Tagen der Triebschnee. In der Nacht auf Sonntag verschärfte sich die Lage erneut.

Die milden Temperaturen und der Regen belasten die Schneedecke bis in mittlere Höhenlagen. Oberhalb von 2.000 Metern können sich Lawinen bereits nur durch geringe Belastung auslösen. Experten erwarten für Sonntag zahlreiche nasse Lockerschneelawinen.

„Oberhalb der Waldgrenze gibt es mehrere Triebschneepakete und auf diese schon störanfällige Unterlage hat es in der vergangenen Nacht noch einmal bei starkem Wind geschneit. Von der Waldgrenze aufwärts und in tiefen Lagen kommt noch dazu, dass die Schneedecke durch den Regen an Festigkeit verloren hat“, sagte Meteorologe Michael Butschek von der Wetterdienststelle Salzburg.

2.000 Meter: Auslösung nur durch geringe Belastung

In den hochalpinen Lagen der Nordalpen und Tauern ist die Triebschneesituation wegen Einwehungen besonders heikel. In Steilhängen oberhalb von 2.200 Metern können sich Schneebretter bereits nur durch geringe Belastung lösen.

Allgemein gilt für Sonntag, dass die Tourenplanung viel Erfahrung in der Lawinenbeurteilung erfordert. Die Möglichkeiten für Skitourengeher sind über das gesamte Bundesland sehr eingeschränkt. Experten warnen vor riskanten Abfahrten. Im gesamten Bundesland ist die Lawinengefahr am Sonntag erheblich.

Lawinenwarnzeichen

EAWS - European Avalanche Warning Services

Am Sonntag gilt in Salzburgs Bergen Lawinenwarnstufe drei und vier

Tiefe und mittlere Lagen: viele Lockerschneelawinen

In tiefen und mittleren Lagen ist am Sonntag mit einer Vielzahl kleiner bis mittlerer Schneebrett- und Lockerschneelawinen zu rechnen. Am Sonntag erfordern Skitouren viel Erfahrung, Experten raten Freizeitsportlern sich im Steilgelände zurückzuhalten. Zudem sind gute Kenntnisse in der Lawinenbeurteilung im freien Gelände erforderlich.