Mobile psychiatrische Versorgung geplant

Mehr als ein Drittel der Menschen leidet im Laufe des Lebens an einer psychischen Störung oder Krankheit. Besonders Innergebirg ist die Versorgung für solche Erkrankungen noch immer schwierig. Ein mobiles Angebot soll helfen.

Rund 90.000 Menschen sind aktuell in Salzburg von einer psychischen Erkrankung betroffen. Die Fälle reichen von leichten depressiven Verstimmungen über Suchterkrankungen bis hin zu schweren schizophrenen Störungen.

Gebirgsgaue hinken bei Versorgung hinterher

Experten sind sich einig, dass psychische Erkrankungen möglichst frühzeitig behandelt werden sollen. Vor allem die südlichen Bezirke hinken beim Angebot fachärztlicher Hilfe hinterher.

Bisher muss ein großer Teil der dort lebenden Bevölkerung in Schwarzach (Pongau) behandelt werden, sagt Marc Keglevic, Leiter der Psychiatrie: „De Facto versorgen wir im Krankenhaus Schwarzach auch die Regionen Pinzgau, Pongau und Lungau und Sie müssen rechnen, wenn Jemand beispielsweise in Bramberg eine Hilfe braucht, dann muss er zu uns kommen um behandelt zu werden und damit bis zu zwei Stunden fahren“. Das seien unzumutbare Wegstrecken, vor allem in Krisensituationen, ergänzt Keglevic.

Mobile Versorgungsteams sollen helfen

Den Betroffenen sollen daher zukünftig im gesamten Bundesland mobile Versorgungsteams flächendeckend zur Verfügung stehen. Diese sollen ab dem kommenden Jahr Patienten zu Hause besuchen, erklärt Silvia Mayer vom psychosozialen Dienst Pinzgau: „Damit kann festgestellt werden, was es an Behandlung braucht. Danach können die entsprechenden Behandlungen in die Wege geleitet und entsprechend begleitet werden“.

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Bessere Versorung für psychisch Kranke

Mobile Versorgungsteams sollen künftig für eine flächendeckende medizinische Versorgung bei psychischen Problemen sorgen.

Auch Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP) betont die Bedeutung des Projekts: „Es ist wichtig, dass das Konzept schrittweise umgesetzt wird und dass es von Jahr zu Jahr mehr Mitarbeiter in diesem Netzwerk gibt, vom Psychiater angefangen über Sozialarbeiter bis zu den Psychologen und Psychotherapeuten, die das Netzwerk weiter aufbauen und die Bevölkerung versorgen“.

Betroffene schämen sich oft für Erkrankung

Immer noch sind psychische Erkrankungen häufig mit viel Scham und Tabus besetzt. Nicht so für Günter Scholze, er kann offen über seine eigenen Erfahrungen sprechen: „Ich war ganz unten, weiter hinunter hätte ich durch die Depression nicht mehr fallen können. Aber man kann wieder rauskommen, man muss nur versuchen sich Hilfe zu holen oder sich helfen zu lassen“, sagt der Saalfeldener.

Bei einer Podiumsdiskussion in Stuhlfelden schilderte Scholze sein Schicksal. Ein wichtiger Schritt zur Genesung war auch bei ihm die entsprechende fachärztliche Hilfe. Diese soll es zukünftig für alle Salzburger flächendeckender geben.