Sturm vereitelte Flugzeuglandungen

Die von den Wetterexperten vorhergesagte Sturmfront hat Sonntagfrüh auch Salzburg erreicht. Es gab etliche Einsätze wegen umgestürzter Bäume. Auch der Flugverkehr war beeinträchtigt, es gab Probleme bei Landungen.

ORF-Kameramann Michael Hufnagl, der Sonntagvormittag zufällig beim Flughafen unterwegs war, machte mit dem Handy Aufnahmen von einer Maschine der polnischen Fluglinie Enter Air, deren Pilot sich offenbar außer Lage sah, das Flugzeug sicher in Salzburg zu landen. Er musste schließlich durchstarten und nach Frankfurt zurückfliegen.

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Sturm beeinträchtigt Flugverkehr

Die vorhergesagte Sturmfront beeinträchtigt auch den Flugverkehr. Eine abgebrochene Landung auf dem Salzburger Flughafen war spektakulär.

Auch mehrere andere Maschinen mussten wegen des Sturms zu anderen Flughäfen weiterfliegen. Nach Auskunft des Flughafens Salzburg liegt es im Ermessen des jeweiligen Piloten, ob er die Maschine in Salzburg landet oder zu einem anderen Flughafen weiterfliegt. Der Sturm sei nämlich nicht gleichmäßig, sondern die Böen und Scherwinde seien manchmal eben deutlich heftiger und dann wieder weniger stark. Für eine generelle Sperre des Flughafens Salzburg bestehe derzeit aber kein Anlass, versichern die Flughafen-Verantwortlichen.

Seitenwind-Physik

Piloten bekommen wenige Sekunden vor der geplanten Landung vom Tower die genauen Wind-Messdaten vom direkten Bereich der Landebahn über Funk mitgeteilt. Die reinen Seitenwindkomponenten betrugen laut Experten am Sonntag auf dem Salzburg Airport zwischen 20 und 30 Knoten (bis zu knapp 55 km/h). Die seitliche Abdrift muss der Pilot dabei im Endanflug durch einen Korrekturwinkel (WCA) der Flugzeug-Längsachse ausgleichen. Der WCA ist umso größer, je stärker der Seitenwind ist. Die allgemeine Landegeschwindigkeit einer Boeing 737 liegt bei ca. 140 Knoten (ca. 260 km/h) Strömungsgeschwindigkeit der Luft auf den Tragflächen. Bei 30 Knoten Gegenwind landet die Maschine in Bezug zum Boden also „nur“ noch mit 110 Knoten.