Staatsmeistertitel für selbst gebraute WG-Biere

Zwei selbst gebraute Biere aus einer Salzburger Wohngemeinschaft (WG) haben jetzt zwei Staatsmeistertitel errungen. Der Erfolg kam völlig überraschend - gerade für die beiden Brauer Peter Kreyci und Philipp Zezula.

Die beiden Salzburg Philipp Zezula und Peter Kreyci sind seit Jugendtagen befreundet, kamen mit ihrer Band viel herum und teilten immer schon das Interesse für Bier. Bei einem Amerika-Aufenthalt beschäftigten sie sich dann näher mit der dortigen Bierkultur - vor allem Pale Ales. Und deshalb begannen die beiden Wohnungskollegen auch dann damit, solche Ales zu brauen.

Ende September konnten die beiden Salzburger bei der Austrian Beer Challenge in Baden (NÖ) die Jury in der Wertung für Hausbrauer überzeugen. Der Wettbewerb wurde von der österreichischen Interessensgemeinschaft (IG) Bier veranstaltet. Im Rahmen einer Biermesse wurden die besten Brauer prämiert. Und die beiden Salzburger reichten in den Kategorien „Amerikanische Ales“ und „India Pale Ales“ ein.

Peter Kreyci (links) und Philipp Zezula mit den Siegerurkunden und Gläsern mit selbstgebrautem Bier

ORF/Christina Sonntag

Peter Kreyci (links) und Philipp Zezula mit ihren Siegerbieren

„Hätten uns erste Plätze nie erträumt“

„Insgesamt waren’s über 300 eingereichte Biere“, schildert Peter Kreyci. „In den beiden Kategorien, wo wir eingereicht haben, waren’s jeweils so etwa 30. Natürlich hätten wir uns nie erträumt oder erhofft, dass wir mit beiden Bieren den ersten Platz machen. Wir brauen jetzt seit eineinhalb Jahren zu Hause. Umso überwältigender war’s dann auf der Biermesse, wie bei beiden Bieren dann klar war, dass wir die Sieger sind.“

Die Zutaten für ihre preisgekrönten Biere erwarben sie über Internet, erklärt Philipp Zezula: „Dadurch, dass wir diese amerikanischen Pale Ales brauen und uns daran orientieren, haben wir sehr viele internationale Hopfen verwendet - aus Amerika, aus Deutschland und so weiter. Und bei den kleinen Mengen - 50 Liter - ist es am einfachsten, das über Internet zu bestellen. Denn mit großen Hopfenbauern oder großen Versandhändlern zu reden, das zahlt sich erst ab einer gewissen Größe aus.“

Langes Ausprobieren in gemeinsamer Küche

Die beiden Hobby-Bierbrauer brauten in der gemeinsamen WG-Küche. Anfangs wurde viel ausprobiert und getestet, schildert Philipp Zezula: „Der Peter hat sich im Vorfeld wirklich extrem viel damit beschäftigt. Er hat den Diplom-Bier-Sommelier gemacht, hat unglaublich viel gelesen, hat sich unglaublich viel informiert. Wir sind zu anderen Menschen gefahren, die das schon länger machen.“

„Insgesamt dauert es sechs Wochen, bis das Bier trinkbar ist“, sagt Peter Kreyci. „Den Brauprozess an sich kann man an einem Tag erledigen. Dann kommt aber ein ganz wichtiger Faktor ins Spiel - die Hefe, die den Zucker zu Alkohol vergärt. Die Lagerungs- und Reifungszeit ist eigentlich das Aufwändigste, Längste und Schwierigste - dass man das kontrolliert passieren lässt, wie man’s dann will.“ Nun wollen die beiden Neo-Bierbrau-Staatsmeister sogar eine eigene Mikro-Brauerei aufmachen und such nach einem geeignetem Gebäude - egal ob Garage oder kleine Lagerhalle. Schon bald soll das eigene, preisgekrönte Produkt auf den Markt kommen.

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