Fast 400.000 Salzburger waren zur Wahl aufgerufen

395.720 Frauen und Männer in Salzburg waren Sonntag zur Wahl aufgerufen, wer künftig für sie im Nationalrat in Wien sitzen soll – etwas mehr Wähler als 2013. Sehr viele gingen wählen, ehe sie bei prachtvollem Wetter zu Ausflügen aufbrachen.

Wahlurne

APA/Robert Parigger

Wahlurne

In drei Gemeinden im Lungau (Göriach, Lessach und Thomatal), in Untertauern (Pongau) sowie in Krimml und Viehhofen (beide Pinzgau) war die Nationalratswahl schon seit 12.00 Uhr zu Ende.

Bei prachtvollem Herbstwetter gingen sehr viele Menschen am Sonntag im Bundesland Salzburg wählen, ehe sie zu Ausflügen aufbrachen. Wie schon bei der Wiederholung der Bundespräsidenten-Stichwahl im Dezember des Vorjahres waren auch heute untertags von den Behörden keine offiziellen Informationen zur Wahlbeteiligung zu erhalten.

Unterschiedliche Öffnungszeiten der Wahllokale

Das erste Wahllokal, das im Bundesland seine Pforten öffnete, war der Festsaal der Pongauer Gemeinde Werfenweng, dort war die Stimmabgabe bereits ab 6.00 Uhr möglich. Um 6.45 Uhr folgten die Gemeinden Dorfgastein (Pongau) und Niedernsill (Pinzgau). Ab 7.00 Uhr lief dann im größten Teil Salzburgs die Wahl. Schon um 10.00 Uhr war die Möglichkeit zur Stimmabgabe in den ersten Wahllokalen wieder vorbei, und zwar in den Seniorenheimen Hallein und St. Johann. Und während in einigen kleineren Landgemeinden die Wahllokale mit dem Zwölf-Uhr-Schlag ebenfalls schlossen, begann im Altenwohnheim Eugendorf im Flachgau die Nationalratswahl 2017 erst um 12.30 Uhr.

In den Nachmittagsstunden schlossen nach und nach weitere Wahllokale. In den größeren Orten und Städten - darunter auch die Landeshauptstadt - war um 16.00 Uhr Schluss. Nur in einer einzigen Gemeinde im Bundesland, in Großgmain (Flachgau), konnten die Bürger ihre Stimme noch bis 17.00 Uhr abgeben.

Im Tennengau und vor allem im Flachgau hat die Zahl der Wahlberechtigten gegenüber der letzten Nationalratswahl deutlich zugenommen. Insgesamt konnten Sonntag für das Bundesland Salzburg bis zu elf Parlamentssitze in Wien vergeben werden. Bundesweit sind es 183.

„Überhängende“ Stimmen im Bundestopf

Wer in den Nationalrat einziehen darf, das bestimmen die Wähler und ein dreistufiges Ermittlungsverfahren. Gut 26.000 Stimmen braucht ein Kandidat in Salzburg aller Voraussicht nach, um über ein Direktmandat in seinem Wahlkreis den Sprung nach Wien zu schaffen. Salzburg ist in drei Wahlkreise unterteilt. Die nächsten Mandate werden dann im Landeswahlkreis vergeben. Und die dann noch „überhängenden“ Stimmen fallen in den Bundestopf, wo weitere Mandate vergeben werden.

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Auf dem heurigen Stimmzettel gab es zwölf Plätze. Der Listenplatz fünf war aber leer, weil die Liste Frank (Anm. d. Red.: Stronach) nicht mehr dabei ist. Also traten insgesamt elf Gruppierungen an.

Kein Mangel an Beisitzern

Rund 2.500 ehrenamtliche Mitarbeiter waren heuer bei dieser Wahl im Einsatz, vor allem als ehrenamtliche Beisitzer in den vielen Wahllokalen der Gemeinden. Sie überwachten die Wahl und gewährleisteten auch in gegenseitiger Kontrolle den Ablauf, schildert Landeswahlleiter Michael Bergmüller: „Die Suche nach den Beisitzern war hauptsächlich eine Angelegenheit der Parteien im Land. Die wichtigsten Positionen sind dabei besetzt worden.“ Es gab also keinen Mangel an Beisitzern. Die Wahlbeteiligung lag bei Nationalratswahlen 2013 zuletzt bei rund 75 Prozent - ein absoluter Tiefstwert.

Wie wirken Schadens Verurteilung und Rücktritt?

In der Stadt Salzburg erwarteten viele das Ergebnis der Nationalratswahl noch aus einem anderen Grund mit großer Spannung. In wenigen Wochen wird nach dem Rücktritt des in erster Instanz wegen Untreue verurteilten Ex-Bürgermeisters Heinz Schaden (SPÖ) der Bürgermeister neu gewählt. Und da hoffen nun alle Kandidaten auf Rückenwind.

Was tat sich bundesweit?

Es war der Tag der Entscheidung: 6.401.304 Österreicherinnen und Österreicher waren aufgerufen, den Nationalrat zu wählen. Seit der Wahl 2013 ist kein Stein auf dem anderen geblieben. Nur zwei Parteien haben noch denselben Chef, das Team Stronach löste sich auf. Dafür traten nun vier der zehn bundesweit kandidierenden Gruppen erstmals an. Und nach der Wahl sieht die heimische Politik wieder völlig anders aus: SPÖ, ÖVP und FPÖ ritterten um den ersten Platz, mit der Volkspartei als Favoritin. Dem standen mit NEOS, Grünen und der neuen Liste Pilz drei Kleine gegenüber, deren Einzug ins Parlament keineswegs gewiss war - mehr dazu in news.ORF.at (15.10.2017)

Rekord bei Wahlkarten

Für die Nationalratswahl am Sonntag waren knapp 890.000 Wahlkarten ausgestellt worden - rund ein Drittel mehr als 2013 und so viele wie noch nie. Über den Auszählungsablauf ergibt sich, dass damit ein beachtlicher Teil der Stimmen insgesamt im vorläufigen Ergebnis Sonntagabend noch fehlen wird - schätzungsweise mehr als 16 Prozent. Damit kann sich noch einiges tun, nicht nur was die „Kleinen“ und die Vierprozenthürde betrifft. Auch im Fall eines knappen Rennens um die vorderen Plätze verspricht der Wahlkartenrekord viel Spannung - mehr dazu in news.ORF.at (14.10.2017)

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Spannender Sonntag garantiert

ORF-Redakteur Karl Kern mit einer Vorschau auf die Nationalratswahl.

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