Köchemangel: Gasthäuser geben auf

Nach dem Fachkräftemangel in der Gastronomie sind Betriebe gezwungen, Konsequenzen zu ziehen. So stellte ein Hotel in Salzburg-Kasern den Restaurantbetrieb ein. Touristiker fordern, dass sich die Bundesregierung dem Problem annimmt.

350 Köche fehlen derzeit im Bundesland. Zahlreiche Betriebe suchen händeringend nach Personal, davon betroffen ist vor allem die Mitarbeiter-Eben, die dem Küchenchef unterstell ist. Das Hotel Tauern Spa in Kaprun zum Beispiel hat noch genügend Köche, als Grund dafür sieht man hier die Fünf-Tages-Woche. „Wir haben bewusst von sechs auf fünf Wochentage umgestellt, das sehe ich als Vorteil für den Mitarbeiter. Dieser hat zwei freie Tage, die kann er genießen“, sagte Küchenchef Christoph Schernthaner vom Tauern Spa Kaprun.

„Es ist bedenklich, dass man hier sehr viel Zeit aufwenden muss, um dem Personalmangel entgegen zu wirken. Das führt dazu, dass man einzelne Hotelsysteme in der Branche von Halbpension auf Frühstückspension umstellen muss“, sagte Tauern Spa Geschäftsführer Karl Berghammer.

Traditionsgasthof stellt Restaurantbetrieb ein

Erste Hoteliers sperrten mangels Köchen bereits ihre Restaurants zu. Jüngster Fall ist das Traditionsgasthaus Jägerwirt in Salzburg-Kasern. Hier gibt es jetzt nur mehr Zimmer mit Frühstück, keine Halbpension mehr. „Im September haben wir uns die letzten zwei Wochen mit Freunden und Aushilfsköchen hinüber gerettet, weil das Geschäft noch so stark war, dass man es nicht absagen konnte. Wir haben dann beschlossen, dass wir Farbe bekennen müssen und es geht leider nicht mehr. Man könnte jeden Tag weinen, man weiß, was sich hier abgespielt hat, jeden Tag volles Haus gehabt hat, wie zufrieden die Gäste waren und dann ist das alles weg“, sagte Andreas Roth, Pächter des Gasthofes Jägerwirt.

Köchemangel

ORF

Die Küche des Jägerwirtes bleibt wegen fehlender Köche „kalt“

Touristiker fordern Bundespolitik auf

Ein Alarmsignal sei das für das Tourismusland Österreich, warnten zahlreiche Tourismusdirektoren bei ihrer Tagung in Kaprun (Pinzgau). „Wenn unsere Gäste nicht mehr ordentlich bedient werden, dann geht es, so schnell kann man gar nicht schauen, in die andere Richtung“, sagte Stefan Passrugger, Präsident Salzburger Tourismusdirektoren. Er forderte ein Einschreiten der Bundespolitik. Immerhin ist der Tourismus eine Branche, die dem Österreichischen Staat sehr viel Geld bringt, sagte der Tourismusdirektor.

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Nach dem Fachkräftemangel in der Gastronomie sind Betriebe gezwungen, Konsequenzen zu ziehen. So stellte ein Hotel in Salzburg-Kasern den Restaurantbetrieb ein.