Spital Mittersill: SPÖ kritisiert Regierung

Der Fortbestand des Krankenhauses Mittersill (Pinzgau) sei weiter nicht fix, kritisiert Salzburgs SPÖ. Die schwarz dominierte Landesregierung tue zu wenig, um das Spital langfristig zu sichern. Die ÖVP spricht von Panikmache.

Schon seit Jahren sorgt sich die SPÖ im Landtag um die Zukunft des Krankenhauses Mittersill. Es würden Personal, Infrastruktur und medizinische Leistungen fehlen. Das alles gehöre zu einer Strategie der Landesregierung, das Spital irgendwann zuzusperren, befürchten die Sozialdemokraten.

SPÖ kritisiert Gesundheitspolitik wegen Spital Mittersill

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Spitalsarzt Hufler (links) und SPÖ-Parteichef Steidl (Mitte)

Arzt: „Nur Notbetrieb zu gewährleisten“

Bei einem Pressegespräch am Freitag stimmte der Mittersiller Facharzt Kurt Hufler dieser Kritik zu. Er leitet seit Frühling 2017 die Erstaufnahme im Mittersiller Spital: „Die Dienstplangestaltung wird immer schwieriger. Wir können damit einen Notbetrieb gewährleisten. Als mehr kann man das nicht bezeichnen.“

SPÖ: „Stundenweise Anwesenheit untragbar“

Das Krankenhaus Mittersill gehört wie das Spital in Zell am See zum Tauernklinikum. Um dieses in seiner Gesamtheit zu erhalten, legt die SPÖ nun einen Forderungskatalog mit 13 Punkten vor, wie Landesparteichef Walter Steidl schildert: „Wo Krankenhaus draufsteht, da müssen auch Leistungen eines Krankenhauses angeboten werden. Es kann nicht sein, dass Ärzte nur stundenweise im Haus anwesend sind. Wir brauchen eine Vollversorgung über 365 Tage im Jahr. Das ist unsere Grundbedingung.“

Die SPÖ lehnt eine Zusammenlegung des Tauernklinikums mit den Landeskliniken nicht in jedem Fall ab. Diesen Plan hegt die schwarzgrüne Landesregierung.

Das Spital (Tauernklinikum) Mittersill von außen

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Krankenhaus Mittersill

Vize-Regierungschef weist Kritik zurück

LHstv. und Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP) wirft der SPÖ nun Panikmache vor. Er will selbst mehr Druck machen: „Wir haben es in Tamsweg und Hallein bewiesen. Den Häusern geht es wieder gut, eigentlich sehr gut. Die Zahlen zeigen ganz deutlich nach oben. Die Wochen- und Tagesklinik funktionieren sehr gut - wie auch Grundversorgung und Spezialangebote. Und das möchte ich auch in den Tauernkliniken so lösen.“

Im Dezember 2017 hat der Aufsichtsrat des Tauernklinikums einer Zusammenlegung mit den Salzburger Landeskliniken zugestimmt. Derzeit laufen die Verhandlungen, wie das im Detail umgesetzt und gelöst werden soll.

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