„Lear“ begeistert das Publikum

Sonntagabend lief bei den Festspielen die letzte Opernpremiere dieses Sommers. Auch „Lear“ von Aribert Reimann beleuchtet Macht, ihren Missbrauch und die Auflösung der Gesellschaft - das Generalthema der Festspiele.

Vor allem musikalisch hat das Werk sein Publikum in allen Facetten begeistert. Zuletzt kam dann noch Aribert Reimann auf die Bühne. Der Komponist umarmte den Dirigenten Franz Welser-Möst und Gerald Finley, den Sänger der Titelfigur. Und er bedankte sich bei den Wiener Philharmonikern.

Lear bei den Festspielen

Salzburger Festspiele / Thomas Aurin

Lob auf die Philharmoniker

Deren großartige Leistung war die Grundlage dieser außerordentlichen Aufführung. Ihre Musik ist stets sehr nahe am Geschehen in all seiner Brutalität und seiner Zartheit… Der alte König Lear verfällt dem Wahnsinn, die Gesellschaft verkommt durch Mord und tödliche Gewalt. Im zweiten Teil der Oper werden die Menschen geschlachtet, im ersten die Natur verwüstet.

Regen und Schlamm als Gestaltungsmittel

Regisseur Simon Stone hat die Bühne der Felsenreitschule in eine Blumenwiese verwandelt, die sehr schnell durch Wut und Aggression verwüstet wird. Denn setzt noch starker Regen ein, und die nasse Erde ist Material für verschiedene Darstellungen des Wahnsinns - eine Inszenierung, die Teilen des Publikums auch missfallen hat.

Viel Beifall gab es für das Gesangsensemble. Selbst Akteure in kleinen Rollen beeindruckten. „Lear“ als letzte szenische Opernproduktion dieses Sommers ist ein abschließender Höhepunkt des Festivals.

Eva Halus, ORF Radio Salzburg

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