Autobahn: Unmut über Ausweichverkehr wächst

In den Anrainergemeinden der Autobahn wächst der Unmut über den Ausweichverkehr von Urlaubern im Reiseverkehr an starken Reisewochenenden. Der Walser Vizebürgermeister Andreas Hasenöhrl fordert mehr Fahrspuren am Autobahngrenzübergang.

Wochenende heißt im Sommer meist Stau auf der Autobahn und jede Menge Ausweichverkehr auf den Bundes- und Landesstraßen. Nun wächst der Unmut in den Autobahnanrainergemeinden, nachdem der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) angekündigt hatte, die Grenzkontrollen am Walserberg zu verlängern. Von Wals (Flachgau) bis Kuchl (Tennengau) reichen die Reaktionen von unerträglich bis quälend.

Der Vizebürgermeister von Wals, Andreas Hasenöhrl (SPÖ) fordert mehr Fahrspuren am Autobahngrenzübergang. „Wichtig wäre aus meiner Sicht, dass die Kontrollen wieder so abgewickelt werden wie früher, als auf sechs bis acht Fahrspuren abgefertigt wurde, und nicht - wie jetzt zum Teil - nur auf einer Pkw-Spur und einer Lkw-Spur. Denn dann ist ein Rückstau bis Hallein die logische Folge. Ich habe durchaus Verständnis dafür, dass die Deutschen Grenzkontrollen durchführen, denn wir machen das im Süden des Landes ja auch. Aber es braucht dafür dringend mehr Personal - daran kann es doch nicht scheitern“, sagt Hasenöhrl.

Kuchler Bürgermeister: „Schulferien besser staffeln“

Auch in Kuchl verstopfen Autobahn- und damit Stauflüchtlinge die Ortsdurchfahrt - Bürgermeister Andreas Wimmer hat diesbezüglich einen Wunsch, der fast schon utopisch anmutet. „Man müsste ernsthaft über eine bessere Staffelung der Schulferien in den deutschen Bundesländern nachdenken. Sonst wird das in Zukunft wahrscheinlich nicht mehr machbar sein. Wenn mehrere deutsche Bundesländer gleichzeitig Ferienbeginn haben, dann führt das unweigerlich zu massiven Staus“, sagt Wimmer.

Auch die deutsche Polizeigewerkschaft hat keine Freude mit den Grenzkontrollen an der Autobahn. Kosten und Nutzen stünden in keinem Verhältnis. Den gleich hohen Sicherheitseffekt würde man auch mit der Schleierfahndung mit weit weniger Personal und weniger Verkehrsbelastung erreichen, kritisiert die deutsche Polizeigewerkschaft.

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Polizeigewerkschaft kritisiert Grenzkontrollen

Die deutsche Polizeigewerkschaft übt Kritik am Ausmaß der Grenzkontrollen an der Autobahn. Kosten und Nutzen stünden in keinem Verhältnis, kritisiert ein Polizeigewerkschafter.

Grödig wehrt sich mit Fahrverbot

Die Gemeinde Grödig hatte wegen des Ausweichverkehrs kürzlich bereits ein Fahrverbot angekündigt. An Stau-Tagen dürfen nur noch Anrainer bzw. Zufahrende bei der Kreuzung St. Leonhard bzw. bei Neu-Anif nahe der Autobahnabfahrt Salzburg-Süd in Richtung Grödig und Fürstenbrunn abbiegen - mehr dazu in Grödig: Durchfahrverbot gegen Stauflüchtlinge (salzburg.ORF.at; 12.8.2017)