Alte Granate im Hochgebirge gesprengt

Beim mehr als 3.000 Meter hohen Larmkogel im Hollersbachtal (Pinzgau) hat ein Bergsteiger eine Granate aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Sie wurde vom Entminungsdienst geborgen und kontrolliert gesprengt.

Die Fundstelle liegt in ca. 2.600 Metern Seehöhe beim Weg zum Larmkogel. Die stark verrostete und noch immer scharfe Granate wurde laut Experten des Innenministeriums zwischen 1939 und 1941 von der deutschen Rüstungsindustrie produziert. Munition dieser Art diente für den Einsatz von Granatwerfern bei der Infanterie von Hitlers „Deutscher Wehrmacht“. Der Weg auf den Larmkogel ist nun wieder frei.

Granate beim Larmkogel in den Tauern gefunden

Landespolizeidirektion Salzburg

Kaliber 8 cm für Standard-Granatwerfer „W 34“ der Hitlertruppen

Regionalhistorischer Hintergrund ungeklärt

Wie das Kriegsrelikt in diese Gegend und in die große Seehöhe des Hauptkammes in den Tauern - weit oberhalb der Almregion - kam, dürfte vorerst ungeklärt bleiben. Möglicherweise gehörte sie zur Ausrüstung von Militär, das kurz vor Kriegsende auch in der Tauernregion die so genannte „Alpenfestung“ des nationalsozialistischen Deutschland logistisch vorbereiten sollte. Die alliierten Befreier Europas kamen diesen Plänen im April und Mai 1945 zuvor - im Fall Salzburgs und Oberbayerns allen voran die Panzer- und Infanterieverbände der United States Army. Diese machten hier dem NS-Regime ein Ende, retteten KZ-Häftlinge, Zwangsarbeiter und politische Gefangene und begannen, nach NS-Massenmördern zu fahnden.

Larmkogel Tauern Hollersbachtal Gipfelkreuz

Christian Engl / wikipedia.org

Gipfel des Larmkogel

Hochalpine Tour

Der Larmkogel gehört zur Venedigergruppe und ist 3.017 Meter hoch. Der Anstieg führt über die Larmkogelscharte (2.934 Meter). Sie wird auch beim Übergang von der Neuen Thüringer Hütte zur Neuen Fürther Hütte überschritten. Der markierte Normalweg führt aus der Scharte über den Südgrat zum Gipfel. Er gilt als nicht schwierig, ist jedoch mit stählernen Fixseilen ausgestattet.

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