Doppelstaatsbürger: Ministerium hilft den Landesbehörden

Das Innenministerium erhebt nun auf Ersuchen des Landes Salzburg die hier lebenden Türken, die illegale Doppelstaatsbürger sein sollen. Fast 96.000 Namen mit Geburtsdaten auf einer Wählerliste der Türkei werden mit Wohnsitzen abgeglichen.

Exakt sind es 95.984 Namen von in Österreich lebenden Türken - samt Geburtsdaten. In Salzburg soll es nach ersten Schätzungen rund 5.000 mit Doppelstaatsbürgerschaften geben. Diese sind in Österreich verboten. Wenn den vorhandenen Personendaten über die amtlichen Meldedaten des Innenministeriums nun genaue Adressen zugeordnet werden können, dann kann das Land Salzburg behördlich aktiv werden.

Allerdings müsse nicht jede potenziell illegale Doppelstaatsbürgerschaft auch eine sein, sagt Michael Bergmüller von der Landesverwaltung. Generell gilt: Wer österreichischer Staatsbürger ist und eine andere Staatsbürgerschaft annimmt oder behält, der verliert automatisch die österreichische.

Seit Erdogan-Referendum in aller Munde

Die Doppelstaatsbürgerschaften sind ein heißes Thema, seit vor gut einem Monat rund 100.000 in Österreich lebende Türken am Referendum von Präsident Erdogan teilgenommen haben. Dabei kam der Verdacht auf, dass viele davon auch die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen.

Das Land muss nun jedem Verdachtsfall nachgehen, eine aufwändige Angelegenheit, sagt Bergmüller: „Es ist eine sehr große Herausforderung. Wir erwarten, dass wir personell eine Verstärkung im Amt bekommen.“ Bis eine Aberkennung der österreichischen Staatsbürgerschaft im Fall des Falles rechtskräftig wird, können noch Jahre vergehen.

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