Hochwasserschutz beflügelt Wirtschaft

Wie wirkt sich der großzügige Ausbau des Hochwasserschutzes auf die Wirtschaft von Gemeinden, Städten und Regionen aus? Die Wirtschaftskammer hat das in Hallein (Tennengau) untersucht. Das Geld schafft und erhält viele Jobs.

Das Land Salzburg investiert heuer landesweit neben den Bundesbehörden insgesamt 50 Mio. Euro in den Hochwasserschutz. Man nehme Hallein (Tennengau) als Beispiel: Wann immer die Salzach hier Hochwasser führt, gab es in der zweitgrößten Stadt des Landes bisher besonders große Schäden. Der neue Hochwasserschutz soll das künftig verhindern.

Jobs, Einkommen, gutes Regionalprodukt

Von der in Hallein verbauten Summe von 15,5 Millionen Euro bleiben zwölf Millionen als Wertschöpfung für die Salzburger Wirtschaft, sagt Helmut Eymannsberger von der Wirtschaftskammer: „Die Ausgaben wirken über Jahre noch nach. 135 Arbeitsplätze werden dadurch auf ein Jahr gesichert. Löhne, Gehälter und Einkommen von 6,27 Mio. Euro sind zu verbuchen. Wir haben dazu noch ein Brutto-Regionalprodukt von zwölf Mio. Euro herausgefunden.“

Betriebe können ungestört produzieren

Auch zahlreiche Halleiner Firmen sind künftig durch die neuen Schutzbauten vor großen Schäden geschützt. Bei einem Hersteller von Schuhcremes hängen etwa 150 Jobs dran, weiter flussaufwärts bei der Firma Schweighofer Fiber sogar 250, wie Manager Jörg Harbring schildert: „Wir haben bei Hochwasser schon die Produktion einschränken müssen. Es gab entsprechende Einbußen und Schäden. Wir sind immer froh, wenn wir in Ruhe produzieren können. Man weiß nie im Klimawandel.“

Einsätze: Ehrenamtler stark entlastet

Durch die Schutzbauten dürften sich die Halleiner Feuerwehrleute künftig tausende ehrenamtliche Arbeitsstunden sparen. Dazu kommen wesentlich weniger Ausgaben für Einsatzfahrzeuge und Hilfstechnik, sie Kommandant Josef Tschematschar erzählt: „Die größte Entlastung haben wir beim Griesrechen und der Neumayr-Brücke bis in das Stadtgebiet hinein. Dort mussten wir bisher immer mit vielen Sandsäcken arbeiten. Wir haben künftig sicher weniger Auspumparbeiten, und vor allem die langwierigen Aufräumungsarbeiten werden deutlich weniger.“

Landesrat mit düsteren Prognosen

Wann sich die neuen Halleiner Schutzbauten so richtig bewähren müssen, das weiß niemand. Mauern allein werden in der Zukunft aber auch nicht helfen, sagt der zuständige Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP): „Es kommen im Klimawandel immer größere Niederschlagsmengen in immer kürzeren Zeiten. Es könnte eines Tages auch der Zeitpunkt kommen, wo auch Schutzbauten nicht alles retten können.“

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Job- und Auftragsmotor

Zwölf Millionen Euro Wertschöpfung generiert der Hochwasserschutz laut Studie im Land Salzburg.

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