Feuerwehr: Zahl der Fehlalarme verdreifacht

Die Feuerwehren in Salzburg müssen immer öfter zu Fehlalarmen ausrücken. Die Zahl der Falschalarmierungen hat sich seit 2010 mehr als verdreifacht. Hauptgrund ist die immer bessere Ausstattung mit Brandmeldern.

2010 rückten die Feuerwehren in Stadt und Land Salzburg noch zu 471 Fehlalarmen aus. 2015 waren es bereits 1.163 solcher Einsätze, 2016 dann sogar 1.530. Hauptgrund für diese rasante Steigerung innerhalb weniger Jahre seien die vielen automatischen Brandmelder in den Hotels und Appartementanlagen, die gesetzlich vorgeschrieben sind, heißt es von den Feuerwehren.

Brandmelder

ORF

Immer mehr Brandmelder bedeuten auch immer mehr Alarme

Peter Onz, Stadtfeuerwehrkommandant von Zell am See (Pinzgau), kann davon ein Lied singen. Seine Mannschaften rückten 2016 zu 27 echten Bränden, aber zu 59 Fehlalarmen aus. Denn die Brandmelder holen schon die Feuerwehr, wenn zum Beispiel im Appartement das Abendessen anbrennt oder die Dusche zu heiß ausfällt, schildert Onz: „Es kann passieren, dass durch Wasserdampf aus Badezimmern oder Saunaanlagen solche Melder, die vielleicht auch noch falsch montiert sind, ansprechen und dann natürlich den Alarm auslösen.“ Zigarettenrauch als Alarmauslöser komme hingegen kaum mehr vor, so Onz. Hier wirkten die vielen Rauchverbote.

Bessere Früherkennung, weniger echte Brandeinsätze

Sobald die Feuerwehr alarmiert ist, ist sie verpflichtet auszufahren. Für manche freiwillige Feuerwehren und ihre Mannschaften ist das eine lästige Belastung. Für den Zeller Kommandanten haben die vielen Fehlalarme aber auch eine positive Seite: „Durch diese Brandmelder gibt es eine Früherkennung. Das hat eine Präventivwirkung. Früher ist es dann wirklich schon zu einem Brandereignis gekommen. Und man sieht in den Statistiken, dass die Brandeinsätze in den letzten Jahren weniger geworden sind.“ Für diese Brandvorbeugung seien die hunderten Feuerwehrstunden für Fehlalarme kein Problem.

Nach den derzeit gültigen Tarifen kostet es übrigens mindestens 348 Euro, wenn die Feuerwehr vergeblich ausrückt. Üblicherweise fährt ein Löschzug mit drei Fahrzeugen und mindestens 15 Mann Besatzung zum Alarmort.

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